Barfen: Das will gekonnt sein





Autorin: DR. NATALIE ZORN, Tierärztin, spezialisiert auf Ernährungsberatung für Hunde und Katzen

BARF, das ursprünglich für "Bones And Raw Food" (Knochen und Rohes Futter) steht, gewinnt auch hierzulande immer mehr Anhänger unter den Tierhaltern. Und tatsächlich können die Vierbeiner mit BARF vernünftig ernährt werden. Aber: einfach nur Fleisch, Gemüse mit Ölen und einigen Zusätzen wie Kräuter, Honig, Hefe, Heilerde, Seelagenmehl und Knochen zuverfüttern, reicht nicht immer aus, dass das Tier ausgewogen ernährt wird. Denn es kommt leicht zu Mangel- oder Überversorgungen der einzelnen Nährstoffe. Wer zu viel Knochen füttert, der muss mit einer Calciumüberversorgung rechnen. Zu viel Leber schafft einen Überfluss an Vitamin A und häufig tritt auch ein Jod, Zink- oder Kupfermangel und Vitamin-D-Mangel auf, denn diese Mineralien und Vitamine sind im Fleisch nicht ausreichend enthalten.



Ein Ernährungsberater dagegen berechnet aus der Menge verfütterten Fleisches, Obst, Ölen, Kräutern und frischem Gemüse die Supplementierung mit passenden Mineral- und Vitaminmischungen.

Wo sind die Probleme bei der Rohfütterung?

Die Gefahr von Infektionen durch bakterielle Erreger (z.B. Salmonellen, E.Coli) und Parasiten (Bandwurmarten, Sarkosporidien) ist nicht zu leugnen. Und der Verzehr von rohem Schweinefleisch ist auch beim Barfen verboten. Wie viele Tierhalter wissen, kann hier der unter Umständen tödliche Aujetzky-Virus enthalten sein. Gekochtes oder gebratenes Schweinefleisch darf aber verfüttert werden.
Auch Knochen sind nicht immer ganz ungefährlich: Besonders hinweisen möchte ich auf die die Gefahr von inneren Verletzungen und den so genannten Knochenkot als Zeichen einer Verstopfung.

Eine Ration aus rohem Fleisch, Knochen, Kräuter, Gemüse, Obst ist keine ausgewogene und ausreichende Ernährung. Die Versorgung mit Mineralien (Mengenelemente: Calcium, Phosphor, Kalium, Magnesium, Natrium und Spurenelementen: Eisen, Kupfer, Zink, Mangan, Iod), fettlöslichen (Vitamin A, E und D) und wasserlöslichen Vitaminen ist nicht ausreichend.

Wie stelle ich eine Ration richtig zusammen? Die Fortsetzung folgt.

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