Richtig Barfen, Teil 2

Fortsetzung Gastbeitrag von Dr. Natalie Zorn

Zusammenstellung der Ration

Ich werde oft gefragt, welches Fleisch geeignet ist? Im Prinzip lässt sich jedes Fleisch, außer Schweinefleisch roh verfüttern. Fleisch von Pute, Huhn, Rind, Kalb, Lamm, Strauß, Pferd genauso wie Innereien wie Herz, Pansen, Leber, Magen kann verwendet werden. Wir vergessen leicht, dass Fleischfresser nicht nur "Muskelfleischfresser" sind. In der Natur frisst der Wolf fast das komplette Beutetier mit Fell, Leber, Knochen und Magendarminhalt und bekommt dadurch alle notwendigen Nährstoffe, Mineralien, Spurenelemente und Ballaststoffe.
Fisch sollte besser gedünstet werden, da manche Fischsorten ein Enzym (Thiaminase) enthalten, welches das Vitamin Thiamin abbaut und es evt. sonst zu einem Thiaminmangel kommen könnte.

Die Fütterung von Knochen ist der zweite wichtige Bestandteil beim BARF. Aber sie ist nicht unproblematisch, da Knochenfütterung zur Verstopfung oder zu schwerwiegenden inneren Verletzungen führen kann. Empfehlenswert ist daher, die Knochen zu mahlen, um solche Verletzungen zu vermeiden.

Fleischprodukte sind sehr phosphorhaltig. So enthalten 100 g Hühnerbrust etwa 15 mg Calcium und 150 g mg Phosphor, also ist das Verhältnis von Calcium zu Phosphor von 10 zu 1.In der Ernährung wird jedoch ein Calcium-Phosphor-Verhältnis von 1-2: 1 gewünscht.
Füttern Sie nun Knochen, ergänzen Sie damit Calcium und auch Phosphor. Die ohnehin schon phosphorhaltige Ration wird noch zusätzlich erhöht. Als Alternative empfehle ich je nach Futterration geriebene Eierschalen oder Calciumcarbonat, aber immer in der richtigen Relation zur Futterration.

Der dritte Bestandteil beim BARF ist Gemüse. Roh verfüttert werden können Salate, Möhren, Tomate, Gurke und Zucchini. Sellerie und Fenchel wir meist gedünstet akzeptiert. Kartoffeln, Erbsen, Broccoli, Blumenkohl und Bohnen werden roh nicht vertragen und müssen gegart werden. Gar nicht auf die Speisekarte gehören alle Zwiebelgewächse und Knoblauch.

Hunde sind Carni-omnivore. Auch in der Natur frisst der Wolf Gemüse, Kräuter und Beeren. Katzen nehmen selten gerne Gemüse auf. In der Natur fressen die Wildkatzen aber meist Nagetiere, deren Magen-Darm-Trakt gefüllt ist mit Kräutern, Gras, Beeren oder anderen pflanzlichem Material. Wichtig für die Verdauung ist nämlich auch die Rohfaserstruktur. So können bei reiner Fleischfütterung Katzen Verstopfung bekommen. Wird Gemüse nicht akzeptiert, kann mit Zellulose die Ration ergänzt werden.

Kommentare

  1. Guten Tag Frau Zorn!
    Aufgrund von Recherchen zu einem Artikel über das Barfen bin ich auf Ihre Hinweise gestossen. Manche Dinge stimmen, andere lassen mir die Haare sträuben, Fakt ist: Barfen kennen Sie nur aus der Theorie, nicht aus der alltäglichen Praxis.

    Zu Ihrer Behauptung:
    "Die Fütterung von Knochen ist der zweite wichtige Bestandteil beim BARF. Aber sie ist nicht unproblematisch, da Knochenfütterung zur Verstopfung oder zu schwerwiegenden inneren Verletzungen führen kann. Empfehlenswert ist daher, die Knochen zu mahlen, um solche Verletzungen zu vermeiden."

    Das kann nicht sein, dass so etwas blind behauptet wird. Ich selber, Freunde und Züchter barfen teilweise seit 30 Jahren. Unsere Hunde bekommen (wie viele Wolfsartige in Zoos und Wildgehegen) ganze Hühner, mitsamt Knochen. Sie bekommen Rippen, Brustknochen etc. von Rindern und Schafen, sie bekommen Kaninchen- und Lammköpfe. Von diesen knapp 30 Hunden, die täglich gebarft werden, die ich mehrmals die Woche sehe, inklusive meiner beiden Windhunde samt Katze, hat sich keiner bisher schwere Verletzungen durch die Knochenmahlzeiten zugezogen - und das über einen Zeitraum von fast 30 Jahren (auch die bereits größtenteils hochbetagt verstorbenen Tiere hatten damit keine Probleme.) Wenn ein Hund von Welpe an oder langsam an das Barfen gewöhnt wird, schlingt er die Knochen nicht runter. Er zerkaut sie sorgfältig und zermalmt sie selber. (Könnte Ihnen auch Fotostrecken von meinen Hunden beim Zermalmen von Knochen zukommen lassen). Dafür ist - zumindest bei Hunden, die keine Qualzüchtungen sind - sein Gebiss und seine Natur ausgelegt. Hunde, die nur Industriefutter bekommen, und dann zufällig an einen Knochen gelangen, schlingen diesen eiligst und zum Teil unzerkaut runter. Das sind dann die Tiere, die zu Ihnen in die Praxis kommen. Ich selber stehe in meiner Region mit drei Tierärzten in Verbindung, wenn die mir von solchen Knochenproblemen erzählen, dann hängt immer der Hintergrund dran: das sind Hunde, die sonst nur Fertigfutter bekommen und gar nicht mehr wissen, was sie mit ihren Reißzähnen ursprünglich anstellen können.

    Im Übrigen sind noch weitere fehlerhafte Annahmen über das Barfen in Ihren Notizen. Theorie und Praxis sind immer zwei unterschiedliche Welten. Viele Tierärzte agieren naturgemäß in Ihrer Praxis, haben aber zu manchen Themen selber keine Praxiserfahrung. Das ist nicht verwerflich, aber dann bitte ich darum, nicht irgendwelche wilde Theorien in die Welt zu setzen, um Menschen, die ihrem Tier das geben wollen, was ein Tier eigentlich verlangt, nicht zu verunsichern.

    Kleiner Gedankenanstoss: Was hat die Menschheit ihren Tieren gefüttert, als es noch kein Industriefutter gab? (Wurde erst nach dem Krieg erfunden - nicht nur zum Wohle der Tiere, mehr zum Wohle des Wohlstands der Erfinder.)

    Wer Urlaub in einsamen oder ursprüglichen Gegegenden macht, erhält die Antwort. Sehen Sie beim nächsten Mal hin. Sehr alte fitte Hunde und Katzen sind da nicht selten, obwohl sie kein Industriefutter erhalten und nicht ständig mit irgendwelchen Medikamenten zur Prävention von irgendwas versorgt werden, aber einfach ihre Natur als Raubtiere und Rohfleischfresser ausleben dürfen.

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  2. Ich war zuerst sehr aufgebracht, nachdem ich den Bericht von frau Zorn gelesen hatte. Viele unerfahrene Hundehalter werden durch solche Aussagen verunsichert.
    Wenn ich den Bericht gelesen hätte bevor ich Erfahrung mit dem Barfen gemacht habe, hätte ich wohl garnicht erst damit angefangen.
    Der Kommentar im Anschluss ( anonym), von einem erfahrenen Barfer spiegelt dann die Realität wieder.
    Man könnte meinen Frau Zorn hat Werbeverträge mit der Futterindustrie.
    Ich finde das Barfen für jeden nur empfehlenswert, die gesundheit unseres Hundes hat sich so positiv verändert und es ist dazu noch völlig unproblematisch.

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  3. Kann man so nicht stehen lassen.

    Was Knochen angeht, da nützt Gewöhnung schon im Welpenalter nicht immer was. Sicher ist das nicht allen Leuten bekannt, aber es gibt Hunderassen, die sind da etwas anders. Zum Beispiel Französische Bulldoggen. Die haben die Unart, den halben Knochen einfach hinter zu würgen und ersticken fast daran. So auch bei Kauknochen aus Büffelhaut, die einfach halb geschluckt werden.

    Da nützt auch Gewöhnung nichts, ich kann ein Lied davon singen und es war mit das Erste, was der Züchter mir sagte. Das kann zum Teil sehr gefährlich werden, was ich leider selbst schon erfahren musste, weil ich beim Knochenkauen mal 5 Minuten nicht hinsah.

    Zum Barfen. Wenn man es wirklich richtig macht, dann ist es nicht einfach. Und es gibt weitere Probleme. Wo bekomme ich denn ständig in Berlin Fleisch her und ohne Auto? Ok, bestellen und liefern lassen. Mal um die Ecke irgendwo und hinlaufen ist also nicht und bei Bestellung und Lieferung muss ich auch eine gewisse Menge abnehmen, kiloweise. Also brauche ich erstmal noch einen 2. Tiefkühlschrank, weil meiner ist schon für mich immer voll.

    Dann muss man, wie gesagt, doch ne Menge beachten, Kräuter, Vitamine, Obst, Gemüse, Öle und so weiter. Man will ja auch nichts falsch machen.

    In der Summe ist es einfach zu aufwändig und das kann niemand bestreiten.

    Versteht mich bitte nicht falsch, ich möchte auch, das es meiner Hündin gut geht und das sie lange gesund bleibt. Ich mache aber schon eine Menge, zum Sklaven möchte ich mich aber mit Barf nicht machen. Irgendwo hat es dann doch Grenzen. Für mich.

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  4. @Matt
    Wurde im Post vorher ja gesagt, dass es bei Hunden die keiner Qualzucht angehören anders ist! Eine französische Bulldogge mit ihrem kurzen Fang, den großen Augen im rundlichen Kopf gehört meiner Meinung nach zu diesen Rassen....da ist es kein Wunder wenn der Hund schlingt.

    Ich habe mit dem Barfen nun auch begonnen und halte Kontakt zu erfahrenen Barfern...schwer ist es überhaupt nicht wenn man sich damit auseinandersetzt. Für die Faulen gibts ja das Industriefutter ;-)

    Ich brauchte nur etwas rumtelefonieren um einen Schlachter in der Nähe zu finden und auch bei den Internetshops muss man keine riesigen Mengen abnehmen sondern kann auch nur 1kg bestellen....viele Futterhäuser und Fressnäpfe bieten auch schon Frostfleisch an und mir kann keiner erzählen sowas gibts in Berlin nicht. Gerade die Barfer in Großstädten sitzen an den besten Quellen!

    Das Futter fertig zu machen macht nun wieder Spass und meinem Hund geht es von Tag zu Tag besser.....zudem esse ich nun selber mehr Obst und Gemüse was ich zum Zubereiten benutze...hat also auch für den Menschen was gutes.
    Eine Ration fertig machen dauert nicht länger als 10min. und es ist kein Industrieschrott! Wer mal Hintergrundinformationen darüber sammelt was alles im Fertigfutter landet, würde sich glatt übergeben und schockiert sein.

    Also wer seinem Hund was gutes tun willl sollte Barfen und wer zu bequem ist kann gerne zum Industriemüll greifen. Zum Sklaven macht man sich jedenfalls nicht....es ist ein Freundschaftsdienst!

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  5. Also meine Französische Bulldogge frisst eh schlecht und das was passendes zu finden, ist wie Lotto.

    Ich hatte es im August mal mit Frischfütterung versucht und hab einfach mal eine Fertigmischung gekauft. Und zwar tiefgefroren vom Lamm, wo dann ziemlich alles drin war, also grüner Pansen, Lunge, Leber, Knorpel, Herz und sicher noch einige Organe etc. mehr. War alles klein gewürfelt und natürlich roh.

    Sie hat es nicht gefressen, auch nach 3 Tagen hungern nicht. Dann hatte ich noch rohes Maulfleisch vom Rind versucht und dann nur grünen Pansen. Nichts. Sie frisst es nicht. Keine Chance.

    Und was ich auch sagen muss, ich hatte das aus der Tiefkühlung und von verschiedenen Anbietern, aber es stink erbärmlich! Es gibt Leute, die haben einen Hund in der 1,5 Zimmer Wohnung mit 42 Quadratmetern und ohne Balkon. Wo soll ich das denn füttern, wenn die Wohnung schon erstmal 1 Stunde nach dem Hinstellen des Futters wie eine Abdeckerei stinkt? Selbst das Maulfleisch stank wie fauler Kadaver und erzeugte bei mir fast Brechreiz.

    Wenn sie es gleich fressen würde, ok, aber wenn das Zeug dann noch 2 Stunden rumsteht? Geht nicht.

    Ich dachte, ich löse das Futterproblem mit Barf, hat aber nicht funktioniert.

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  6. So wie überall im Handel, gibt es auch unter den "Barf-Shops" recht viele schwarze Schafe. Ich barfe meine Hunde problemlos, auch Knochen, und kann nur dazu raten. Sicherlich ist es leichter Trockenfutter oder Dose anzubieten, weil es schneller geht. Auch die Umstellung auf Rohkost muss (nicht bei allen Hunden) langsam geschehen. Ich kann doch nicht erwarten, dass ein Hund, der vorher Futter mit Geschmacksverstärkern bekommen hat, von Rohfütterung sofort begeistert ist. Ich vergleiche das mal dreist mit Kindern, die immer nur Spaghetti mit Tomatensoße, McDonalds, Pommes und dergleichen gegessen haben. Wenn sie plötzlich auf ausgewogene Ernährung wechseln, ist die Begeisterung auch dort bei null.
    Wer barft muss darauf achten, dass er frische Ware bekommt. Weder Muskelfleisch noch Innereien stinken, wenn sie frisch und richtig verarbeitet werden.
    Zu Frau Zorn!
    Man kann Ernärung zu einer Wissenschaft machen. Man kann anfangen sämtliche Inhaltsstoffe auf Milligramm zu berechnen. Aber dann kann ich gleich zum "Industriefutter" zurückkehren, leider mit allen Nebenwirkungen.
    Wer abwechslungsreich barft und die die Besonderheiten beachtet, bestimmte Gewächse weglässt und vor allem den Hund langsam daran gewöhnt, tut nicht nur sich (fieses Gepupse!!!) vor allem aber seinem Hund einen Gefallen.

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  7. Ich gehe jetzt mal gar nicht auf die ganzen falschen Behauptungen ein die in dem Text stehen über den Großteil des Textes kann ich nur den Kopf schütteln, aber ich habe ehrlich gesagt keine Zeit und Lust dazu die Arbeit einer Tierärztin und selbsternannten Ernährungsberatin zu machen,aber den gröbsten Fehler muss ich mal klarstellen.
    Hunde bzw Wölfe sind KEINE Carni-omnivoren so etwas gibt es überhaupt nicht und ich frage mich wer dieses Wort kreiert hat, da ich ihm schon ein paar mal begegnet bin, ich bin entweder ein Allesfresser und habe das Verdauungssystem eines Allesfressers (Omnivore) oder ich bin ein Carnivore. Hunde/Wölfe sind als Carnivoren klassifiziert, das gesamte Verdauungssystem ist auf Fleisch, Knochen und Organe ausgelegt, sie haben NICHT das Verdauungsystems eines Omnivoren und auch nichts dazwischen.
    Beeren werden als Leckerei gefressen, Kräuter und Baumrinden als Medizin, das hat nichts im entferntesten mit Nahrung zu tun.
    Bevor man also so einen Hokus Pokus schreibt sollte man erstmal die Grundlagen kennen und das ist offensichtlich nicht gegeben.
    Im übrigen ernähre ich meine Hunde und Katzen sowie 10tausende anderer Halter nach Prey Model Raw, wir füttern Fleisch, Knochen und Organe und etwas Fischöl bei Mastfleisch. Komischerweise ohne Mängel oder Überversorgung;)

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