Katzen niemals alleine halten...aber niemand will Katzenpaare

Es gibt ja so einige Klassikerthemen in der Katzenhaltung. Freigang ja oder nein? Wer passt zu wem? Wieviel Katzen können gemeinsam leben? Und natürlich: "Katzen sind keine Einzelgänger. Sie dürfen nie alleine gehalten werden." 

Über das letzte kann man mit Inbrunst und Recht streiten. Selbst wenn Katzen keine Einzelgänger sind, haben sie doch auch nicht das Verhalten eines Rudeltieres. Es ist interessant, zu beobachten, wie sehr sich viele wohlmeinende Menschen über die Haltung von Einzelkatzen echauffieren. Ich habe mich ja in anderen Posts schon mehrfach dazu geäußert. 

Heute soll es aber um Katzenpaare gehen. Entweder sind solche Doppel ja Geschwister und sich durch gemeinsame Gene und gemeinsame Sozialisation vertraut. Auch das ist übrigens keine Garantie für lebenslange Verbundenheit - was ja viele Menschen total schockiert, wenn es zu Auseinandersetzungen kommt. Es kann aber auch sein, dass sich zwei per Zufall finden - weil der Mensch seine Hand im Spiel hat. 

 Warum auch immer: Manchmal schließt sich ein Katzentier dem anderen an. Oft geht es um Angst: Gemeinsam ist man stärker, bildet eine Allianz gegen die Unbilden der Welt und die Zweibeiner. Gerade Katzenpaare, bei denen beide eher ängstliche Naturen sind oder mit Menschen wenig gute Erfahrungen gemacht haben, suchen im Anderen die Schulter zum Anlehnen. So können aus Zweckbündnissen echte Freundschaften werden, die ein Leben lang halten können - nicht müssen. 

Zu der ganzen Diskussion will nicht recht passen, dass sich gerade Katzenpaare aus dem Tierschutz,die nun wirklich zeigen, dass sie sich gut verstehen, verhältnismäßig lange brauchen, um ein neues Zuhause zu finden. Sie warten signifikant länger - immer. Woran liegt das? 


Zum einen daran, dass viele Menschen, die zum ersten Mal ein Tier aufnehmen, erst einmal "ausprobieren" wollen, ob ein Katze wirklich "ihr" Tier ist. Manche Zweibeiner haben auch schon andere Vierbeiner und wollen nicht um zwei erhöhen. Und viele andere können sich nicht vorstellen, "gleich zwei" aufzunehmen. Warum? 

  • Mehr Arbeit 
  • Mehr Kosten 
  • Mehr Verantwortung
Diese Argumente werden häufig genannt und sind auch berechtigt.  Aber dagegen ist zu halten, dass zwei, von denen bekannt ist, dass sie sich gut verstehen, die häufig schwierige und anstrengende Vergesellschaftung mit einer anderen Mieze überflüssig machen. Zwei, die gleich ticken, können eine Bereicherung für das Leben des jeweils Anderen darstellen. Das entlastet auch den Menschen. 

Denn eines muss gesagt sein: Das Leben einer Einzelkatze in reiner Wohnungshaltung kann enorm reizarm sein. Damit es das nicht ist, ist auf jeden Fall ein Animationsprogramm gefordert. Zwei, die sich mögen, haben nicht nur einen Spielpartner, sondern können ihr spezielles angeborenes Verhalten miteinander ausleben - auf jeden Fall eine Bereicherung im Alltag. 

Warum tun sich dann Katzenpaare aus dem Tierschutz so enorm schwer, ein neues Zuhause zu finden? Sie warten signifikant länger - immer

Und darum stelle ich heute und in den nächsten Tagen Paare vor, die sich schwer tun, vermittelt zu werden. Heute: Leon und Fridolin.

Fridolin & Leon (3 & 4 Jahre)

💞… ein verspieltes und verschmustes Dreamteam auf der Suche nach dem gemeinsamen Zuhause.

Sie wurden beide unter schlechten Vorzeichen auf der Straße geboren und fanden eine Futterstelle, wo sie glücklicherweise täglich versorgt wurden. Bereits da fielen sie durch ihre sozialen Charaktere auf, und dass sie nach und nach Vertrauen zu Menschen fassten. Als kleine fellige Herzensbrecher haben sie sich so ihr Ticket für eine Reise in eine bessere Zukunft ergattert.


Fridolin, weiß-getigert, mit strahlenden grünen Augen, ist gutmütig, sehr verschmust und liebt es, gestreichelt zu werden. Er ist eine Plaudertasche und man kann sich richtig mit ihm unterhalten. Sprichst du kätzisch

😉? Ansonsten spielt Fridolin am liebsten mit Bällen und mag es sehr, die Natur zu beobachten.

Leon ist smoke-getigert und hat eine wunderschöne Zeichnung. Er ist neugierig, sensibel, und mag auch Streicheleinheiten, ist aber immer noch etwas zurückhaltender. Es kann passieren, dass er noch mit der Pfote nach einer Hand tatzt, wenn er unsicher ist, jedoch ohne, dass die Krallen ausgefahren sind. Leon liebt es zu spielen und zu beobachten. Er mag sehr gern alle möglichen Spielangeln und ist sehr agil beim Fangen. Wenn Leon am gesicherten Fenster den Duft der Natur einatmen kann, ist er ganz glücklich und wir haben ihm versprochen, dass er in seinem zukünftigen Zuhause nach der Eingewöhnungszeit auch wieder nach draußen darf.


Frido & Leon ergänzen sich wunderbar und lieben es, sich gegenseitig zu putzen oder zum Spielen zu animieren. Dann gibt es kein Halten und man darf sich daran freuen, wie die beiden das neue Leben genießen.

Beide Jungs sind kastriert, geimpft, FIV/FelV negativ. Wir suchen für unser Dreamteam liebe Menschen, die ihnen mit Geduld und Zuwendung ihr Herz öffnen und entweder einen gesicherten Garten oder Freigang in einer verkehrsberuhigten Gegend bieten können. Beide sind zahntechnisch komplett saniert und an hochwertiges Nassfutter gewöhnt. Wir wünschen uns Eltern, die darauf ebenso Wert legen, damit die beiden lange gesund bleiben.

Bei Interesse und Fragen bitte eine Mail an: vierpfotenprofi@googlemail.com 


 

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