Welche Aufgaben erfüllen die Nieren bei der Katze?
Die Nieren einer Katze werden oft als „Klärwerke“
bezeichnet, weil sie Abfallstoffe mit dem Urin ausleiten und wichtige
Substanzen im Körper halten. Die Nieren sorgen außerdem für einen ausgewogenen
Flüssigkeitshaushalt und halten den Blutdruck stabil. Sie steuern die Bildung
der Erythrozyten, der roten Blutkörperchen und haben Einfluss auf den
Knochenstoffwechsel. Wenn die Nierenwerte aus dem Lot geraten, ist die Katze
ernsthaft krank.
Welche verschiedenen Nierenerkrankungen gibt es?
Leider gibt es etliche Erkrankungen der Niere.
Das reicht von einer akuten Entzündung bis zu Tumoren. Es gibt aber auch die
sogenannte Polyzystenniere oder Poly Kidney Desease (PKD) die bei bestimmten
Rassen vermehrt auftritt. Die Amyloidose, eine Störung des Eiweißabbaus, kommt
sogar bei wild lebenden Feliden vor. Am häufigsten treffen wir bei unseren Miezen
auf die chronische Niereninsuffizienz (CNI) und die akute Niereninsuffizienz
(ANI).
Was unterscheidet die akute von der chronischen Niereninsuffizienz?
Chronisch ist ein
Nierenversagen, eine Insuffizienz, immer dann, wenn sie sich über einen langen
Zeitraum hinzieht – oft über Jahre. Das beginnt schleichend, meist unbemerkt
und verschlimmert sich. Von einer akuten Niereninsuffizienz sprechen die
Tiermediziner, wenn das Nierengewebe etwa durch körpereigene oder von außen
aufgenommene Gifte akut geschädigt ist. Katzen mit einer akuten
Niereninsuffizienz sind Intensivpatienten, die sofort klinisch behandelt werden
müssen.
Welche Katzen sind von Nierenkrankheiten betroffen?
Nicht alle, aber viele Samtpfoten haben im
Laufe ihres Lebens Problem mit den Nieren. Schätzungen besagen, dass rund 20
Prozent aller Katzen, die älter als sieben Jahre sind, darunter leiden. Bei den
Senioren steigt das sogar auf bis zu einem Drittel. Eine chronische
Niereninsuffizienz wird oft als Alterserkrankung bezeichnet. Bei der
Polyzystenniere sind Rassen wie Perser und Britisch Kurzhaar häufiger
betroffen.
Wie
werden Nierenprobleme bei der Katze festgestellt?
Eigentlich möchten wir
ja alle, dass unsere Katzen mehr trinken. Aber wenn sie dann plötzlich mehr
Wasser saufen, ist das allemal ein Alarmsignal und ein deutlicher Hinweis auf
Nierenprobleme oder Diabetes mellitus. Der Tierarzt wird als Erstes ein
Blutbild erstellen und die beiden für die Nieren wichtigen Werte Kreatinin und
Harnstoff prüfen. Beim Ultraschall kann er das Aussehen und die Größe der
Nieren beurteilen.
Welche Behandlungsmöglichkeiten bei Niereninsuffizienz gibt es?
Leider gibt für eine
CNI bis heute keine Heilung und keine Medikamente. Infusionen, Diät,
Phosphatbinder und eventuell Unterstützung mit homöopathischen Mitteln zögern
das Fortschreiten hinaus und verbessern die Lebensqualität. Bei einer ANI geht
es in erster Linie um einen stabilen Flüssigkeitshaushalt, um Elektrolyte, die
Anregung zum Harnabsatz und die Bekämpfung von Übelkeit.
Wie kann Homöopathie bei Nierenerkrankungen helfen?
Da
es keine Medikamente gibt, die das Fortschreiten einer Insuffizienz aufhalten,
setzen viele Katzenfreunde auf naturheilkundliche Mittel zur Unterstützung der
Nierenfunktion – mit gutem Erfolg.
Wie ist die Lebenserwartung einer nierenkranken Katze?
Das lässt sich nicht
pauschal sagen. Je nachdem, wie früh oder spät die Schädigung festgestellt und medizinisch
eingegriffen wird, können erkrankte Tiere noch einige Jahre fast beschwerdefrei
leben. Im Endstadium aber vergiftet sich der Körper quasi selbst. Letztendlich
kommt es zu multiplem Organversagen und wir können nur noch helfen, indem wir Leiden beenden.
Gesunde Nieren sind wichtig für den gesamten Körper
Die Nieren treten bei Katzen paarig auf. Allerdings kann
eine Katze im schlimmsten Fall auch mit einer Niere leben. Die Nieren
dienen im Körper dazu. Abfall- und Giftstoffe über den Harn auszuscheiden.
Was tun Nieren im
Organismus?
· Sie
regulieren Elektrolyte
· Sie
halten den Flüssigkeitshaushalt stabil
· Sie
produzieren Hormone, die den roten Blutfarbstoff Hämoglobin bilden und den
Blutdruck regulieren
Nierenerkrankungen bei der Katze - leider ein häufiges Problem
Tatsache ist, dass die heutigen Haustiger sehr viel älter
werden als noch vor rund 20 Jahren. Tiere, die bis zu 20 Jahre alt sind, sind
nicht mehr selten. Aber wie jedes Säugetier werden auch Katzen mit einer
sogenannten Nierenreserve geboren. Nicht alle Nephrone, also Arbeitseinheiten der
Niere, werden gebraucht. Die jeweils anderen dienen dazu, zerstörtes
Nierengewebe zu ersetzen. Mit höherem Alter aber verbraucht sich diese
Reserve.
Nephrone – die Bausteine der Niere
Jede
Katzenniere besteht aus hunderttausenden bis zu einer Million von Nephronen.
Das sind die Bausteine, die den Urin bilden. Sie bestehen aus einem
Nierenkörperchen, dem Corpusculum renale und den Nierenkanälchen, dem Tubulusapparat.
Mögliche Einflussfaktoren einer Nierenerkrankung bei der
Katze
Es ist nicht ganz genau geklärt, was alles zu einer
Erkrankung führt und welche Risikofaktoren es gibt. Aber einige Ursachen können
als gesichert gelten.
Häufige Ursachen für
Nierenprobleme
· Giftige
Stoffe, die sich Nierengewebe anreichern
· Infektionskrankheiten
oder Erkrankungen des Immunsystems
· Nierensteine
oder eine Nierenbeckenentzündung, eine Pyelonephritis
· Genetisch
bedingte Zystennieren oder Amyloidose, eine Eiweißstoffwechselstörung
Weitere mögliche
Ursachen
In letzter Zeit wird über weitere Ursachen in Zusammenhang
mit Nierenerkrankungen gesprochen. Dazu zählen chronische Zahnprobleme, aber
auch jährliche Wiederholungsimpfungen und die Fütterung mit stark ansäuernden
Futtermitteln.
Die Rolle der Ernährung
Eigentlich sind Feliden allesamt reine Eiweißfresser.
Anders als Hunde beziehen sie ihre Energie nicht aus Kohlehydraten, sondern nur
aus Proteinen. Aber wir füttern eben nicht nur Proteine – mit der industriellen
Fertignahrung nehmen unsere Miezen auch vieles andere zu sich, was die Nieren
als Klärwerke filtern und ausscheiden müssen. Hat also die Ernährung unserer Katzen
einen Einfluss auf die Häufigkeit der Nierenprobleme bei unseren Schnurrern?
Das ist nicht ganz auszuschließen, aber es gibt auch keinen klar beweisbaren
Zusammenhang. Wohl aber die Warnung, dass allzu viel Phosphat im Futter den
Nieren schadet.
Achtung: Phosphate
Die Ernährung bei einer Niereninsuffizienz
ist ein heiß diskutiertes Thema. Unstrittig ist die Rolle der Phosphate: Zu
viele Phosphate schaden den Nieren. Phosphat ist unter anderem in Fisch und
Fleisch enthalten, deshalb empfehlen viele Tierärzte spezielles proteinreduziertes
Nierendiätfutter.
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