Von meinen fünf Katzen sind mittlerweile vier nahezu oder komplett zahnlos. Die Diagnose bei allen: FORL. Bitte was? "Feline odontoklastische resorptive Läsionen". Oder - besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.
Denn alle vier hatten Schmerzen - auch wenn sie es nicht oder kaum wahrnehmbar gezeigt haben. Das ganze Ausmaß der Zerstörung zeigt sich erst mit einem digitalen Dentalröngen. Denn was von außen blendend weiß aussieht, kann im Röntgen deutliche Beschädigungen zeigen, also Schmerzen machen.
Viele Katzenbesitzer meinen, zahnlose Katzen hätten keine Lebensqualität. Doch! Sie fangen Mäuse, fressen rohes Fleisch und Trockenfutter......Und ein Leben ohne Zähne und ohne Schmerzen ist allemal besser als eines mit.
Woran erkennt man FORL?
- Auffälliger Geruch aus dem Maul
- Sabbern
- Klappern oder Knirschen mit den Zähnen
- Um den Napf schleichen, aber nicht fressen
- Fallenlassen von Futter
- Hektische Bewegungen mit der Pfote zum Maul
Was verursacht FORL?
Auf jeden Fall spielen Odontoklasten eine Rolle. Das sind
körpereigene Zellen, die die Zahnhartsubstanz zerstören. Sie kommen im Körper eigentlich
zum Einsatz, um Reste von Milchzähnen abzubauen. Bei Samtpfoten mit FORL
zerstören diese Odontoklasten aber auch das bleibende Gebiss.
Welche Formen oder Stadien von FORL gibt es?
Typ I, Typ II und Typ III werden unterschieden. Bei Typ I
sind Entzündungen
am Zahnhalteapparat, auch Paradontitis genannt, charakteristisch. Von Typ II spricht man, wenn die Zerstörung unter dem
Zahnfleisch ohne auffällige Entzündung geschieht. Es kann zu Reparaturvorgängen
mit Ablagerungen von knöcherigem Ersatzgewebe kommen. Beim Typ III treten beide
Formen gleichzeitig auf.
Wenn ihr noch etwas mehr über FORL erfahren wollt, bekommt ihr Informationen in meinem Ratgeber bei Josera.
Wer sich live bei einem Vortrag informieren möchte: Am 21.8. in Mettmann besprechen die Kollegen vom "Tierschutzverein Katzen helfen" das Thema ausführlich.
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