Kurz und knapp: Acht wissenswerte Dinge zum Thema FIV



Was ist FIV?

FIV steht für Felines Immundefizienzvirus. Es wird manchmal auch Katzen-Aids genannt, weil der Erreger dem Humanvirus ähnelt. FIV ist also eine Immunschwäche, die die Tiere anfälliger macht für andere Erkrankungen.

FIV kommt überall auf der Welt vor

Das FI-Virus wird überall auf der Welt bei Katzen festgestellt. Es gibt fünf verschiedene Virustypen, von denen zwei in Europa signifikant häufiger auftreten. Das Virus ist regional unterschiedlich stark verbreitet. In Deutschland liegt die Rate der infizierten Katzen bei drei bis fünf Prozent.

Die Lentiviren

Das FI-Virus gehört zu den Retroviren, genauer gesagt der Untergruppe der Lentiviren. Lentiviren lösen langsam fortschreitende, oft chronisch degenerative Erkrankungen aus. Schon das macht klar: Eine infizierte Samtpfote kann über viele Jahre gut leben. FIV ist also keinesfalls ein sofortiges Todesurteil.  

Wie geschieht eine Infektion?

Die Übertragung geschieht stets von Katze zu Katze. Der klassische Weg verläuft über tiefe Bisse, wie sie bei den Kämpfen der potenten Kater vorkommen. Mit dem Speichel gelangt das Virus in die Blutbahn. Aber auch eine Infektion der Ungeborenen bei der infizierten Mutter ist möglich, wenn auch seltener.

Die möglichen Symptome

Da FIV ja nur für die Schwäche des Immunsystems steht, löst es selbst keine Symptome aus. Aber es kommt zu häufigen und typischen Erkrankungen. Dazu gehören schwere und schmerzhafte Entzündungen des Mauls und des Zahnfleisches, schlecht heilende Wunden, Infekte bei Atem- und Harnwegen.

Die Lebenserwartung von FIV-Katzen

FIV-Katzen können sehr alt werden, oft genauso alt wie nicht infizierte Katzen. Ob und wie Symptome auftreten, kann man nicht voraussagen, nur dass die Infektion als solche auf keinen Fall eine Euthanasie verlangt. 

Die vier Phasen

In der akuten Phase kurz nach der Infektion reagiert das Immunsystem meist stark mit Fieber oder Müdigkeit und Durchfall. Phase zwei ist die symptomlose. Das Tier scheint völlig gesund und oft wird nur durch Zufall mit einem Test überhaupt FIV festgestellt. In Phase drei lassen die Abwehrkräfte schon deutlich nach. E kommt zu immer wieder kehrenden Erkrankungen. Und die vierte Phase endet mit dem Zusammenbruch des Immunsystems und letztlich dem Tod. 

Das Thema Freigang

Sollen FIV-Tiere nicht oder nicht mehr in den Freigang gehen dürfen? Sie könnten andere Tiere bei Beißereien anstecken oder sich selbst mit anderen Erregern infizieren. Das würde das ohnehin angeschlagene körpereigene Abwehrsystem weiter strapazieren. Aus einer eingefleischten Frischluftliebhaberin eine Stubentigerin machen zu wollen, ist fast unmöglich. In jedem Fall bedeutet es großen Stress für das Tier und ist damit kontraproduktiv. So bleibt nur, im Einzelfall das Risiko des Freigangs gut abzuwägen oder ein Freigehege zu bauen.

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