Was ist FIV?
FIV steht für Felines Immundefizienzvirus. Es wird manchmal auch Katzen-Aids genannt, weil der Erreger dem Humanvirus ähnelt. FIV ist also eine Immunschwäche, die die Tiere anfälliger macht für andere Erkrankungen.
FIV kommt
überall auf der Welt vor
Das FI-Virus wird
überall auf der Welt bei Katzen festgestellt. Es gibt fünf verschiedene
Virustypen, von denen zwei in Europa signifikant häufiger auftreten. Das Virus
ist regional unterschiedlich stark verbreitet. In Deutschland liegt die Rate
der infizierten Katzen bei drei bis fünf Prozent.
Die Lentiviren
Das FI-Virus gehört zu den Retroviren, genauer gesagt der
Untergruppe der Lentiviren. Lentiviren lösen langsam fortschreitende, oft
chronisch degenerative Erkrankungen aus. Schon das macht klar: Eine infizierte
Samtpfote kann über viele Jahre gut leben. FIV ist also keinesfalls ein
sofortiges Todesurteil.
Wie geschieht eine Infektion?
Die Übertragung geschieht stets von Katze zu Katze. Der
klassische Weg verläuft über tiefe Bisse, wie sie bei den Kämpfen der potenten
Kater vorkommen. Mit dem Speichel gelangt das Virus in die Blutbahn. Aber auch
eine Infektion der Ungeborenen bei der infizierten Mutter ist möglich, wenn
auch seltener.
Die möglichen Symptome
Da
FIV ja nur für die Schwäche des Immunsystems steht, löst es selbst keine
Symptome aus. Aber es kommt zu häufigen und typischen Erkrankungen. Dazu
gehören schwere und schmerzhafte Entzündungen des Mauls und des Zahnfleisches,
schlecht heilende Wunden, Infekte bei Atem- und Harnwegen.
Die Lebenserwartung von FIV-Katzen
FIV-Katzen können
sehr alt werden, oft genauso alt wie nicht infizierte Katzen. Ob und wie
Symptome auftreten, kann man nicht voraussagen, nur dass die Infektion als
solche auf keinen Fall eine Euthanasie verlangt.
Die vier Phasen
In der akuten Phase kurz nach der Infektion reagiert das
Immunsystem meist stark mit Fieber oder Müdigkeit und Durchfall. Phase zwei ist
die symptomlose. Das Tier scheint völlig gesund und oft wird nur durch Zufall
mit einem Test überhaupt FIV festgestellt. In Phase drei lassen die
Abwehrkräfte schon deutlich nach. E kommt zu immer wieder kehrenden
Erkrankungen. Und die vierte Phase endet mit dem Zusammenbruch des Immunsystems
und letztlich dem Tod.
Das Thema Freigang
Sollen FIV-Tiere nicht oder nicht mehr in den Freigang gehen dürfen? Sie könnten andere Tiere bei Beißereien anstecken oder sich selbst mit
anderen Erregern infizieren. Das würde das ohnehin angeschlagene körpereigene
Abwehrsystem weiter strapazieren. Aus einer
eingefleischten Frischluftliebhaberin eine Stubentigerin machen zu wollen, ist
fast unmöglich. In jedem Fall bedeutet es großen Stress für das Tier und ist
damit kontraproduktiv. So bleibt nur, im Einzelfall das Risiko des Freigangs gut
abzuwägen oder ein Freigehege zu bauen.
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