Was tun gegen Zecken bei Katzen? Teil I

Kaum haben wir de ersten warmen Frühjahrstage, da lauern sie wieder überall: Zecken. Sie machen keinen Unterschied, ob Hund oder Katze oder Mensch...Hauptsache Blut saugen. Als Mensch kann sich schützen, indem man mit entsprechender Kleidung in den Garten oder Wald geht. Was aber tun die armen Katzen?

Mögen Zecken bestimmte Katzen lieber? Von meinen vier Freigängern waren bisher drei befallen - alle drei Kater, ein Kurzhaariger, ein Halbanghaariger, ein Langhaariger - Gimli, am meisten. Ob es an seiner Masse Fell liegt, oder daran, dass er mit Vorliebe durchs Gebüsch streift und durchs Unterholz krabbelt?




Pixabay, Elias Schäfer


Wo lauern Zecken?  

Oft ist davon die Rede, dass diese  Spinnentiere im Gras sitzen können, Da bei uns der Rasen noch echt kurz ist, nehme ich mal an, dass sie bei uns eher in den vielen großen und kleinen Büschen sitzen.

Grundsätzlich kommen sie in ganz Deutschland vor. Wichtig ist nur, zu wissen, dass Zecken beim Menschen, aber auch bei Tieren, Krankheiten übertragen können. 

Welche Krankheiten übertragen Zecken?


Zecken, die das gefährliche FSME-Virus übertragen, kommen vor allem in Süddeutschland vor. "Allerdings beobachtet man in den letzten Jahren eine Ausweitung der FSME-Risikogebiete in Richtung Norden", so die Aussage von zecken.de, einer Website des Pharmariesen Pfizer. 

Auch das Robert-Koch-Insitut (RKI) hat eine Karte der Risikogebiete für die Übertragung der "Frühsommermeningoenzephalitis" (FSME) veröffentlicht. 

Zecken gelten als Überträger von Borreliose. Das RKI schreibt: "Die Lyme-Borreliose ist in der nördlichen Hemisphäre (Nordamerika, Europa und Asien) verbreitet. Sie ist in Europa die mit Abstand häufigste durch Zecken  übertragene Krankheit. Es ist von einer Infektionsgefährdung in allen Teilen Deutschlands auszugehen." 

Dass Hunde von Zecken mit Borreliose infiziert werden können, ist bekannt. Das Parasitenportal von Boehringer Ingelheim zählt noch andere Erkrankungen wie Babesiose auf. 

Sind Zecken für Katzen gefährlich? 

Zunächst einmal ist sicher jeder Parasit, ob Wurm, Milbe oder Floh und eben auch Zecken, für den Organismus nicht gesund. Aber können sich die Krabbeltiere auch Katzen infizieren? Antwort: Auch die Samtpfoten können offensichtlich an Borreliose und Babesiose erkranken - aber signifikant seltener als Hunde. 

Wer die häufigsten Zeckenarten gerne im Bild sehen und mehr Infos haben will, kann übrigens hier klicken. Im vergangenen Jahr machte eine sogenannte Monsterzecke von sich reden, die in Schleswig-Holstein auf einem Pferd entdeckt wurde und die wohl für Menschen tatsächlich sehr gefährlich sein kann. Der Großteil der Zecken in unseren Gärten gehört  allerdings wohl zur Auwaldzecke, die in ganz Europa verbreitet ist.


Was tun gegen Zecken: Chemie oder biologische Mittel?    

Bekannt aber auch umstritten sind Spot ons, die den Tieren in den Nacken getropft werden, dazu gehören Frontline und Broadline (Wirkstoff Fipronil). Das Fell im Nacken wird gescheitelt und natürlich kann es sein, dass dabei Flüssigkeit über die Haut läuft. Unbedingt muss vermieden werden, dass die Tiere das dann auflecken. Bravecto (Fluralaner) gibt es  dagegen als Spot on und als Kautablette zum Einnehmen. Die Nebenwirkungen sind angeblich eher mild und nicht häufig.     

Milde und vorübergehende Hautreaktionen, wie Rötungen, Juckreiz oder Haarausfall an der Applikationsstelle, wurden häufig in klinischen Studien beobachtet (2,2% der behandelten Katzen). 
Folgende weitere Symptome wurden kurz nach der Verabreichung gelegentlich beobachtet: Teilnahmslosigkeit/Tremor/Appetitlosigkeit (0,9% der behandelten Katzen) oder Erbrechen/Speicheln (0,4% der behandelten Katzen). 

 Die Angaben zur Häufigkeit von Nebenwirkungen sind folgendermaßen definiert: 
- Sehr häufig (mehr als 1 von 10 behandelten Tieren zeigen Nebenwirkungen) 
- Häufig (mehr als 1 aber weniger als 10 von 100 behandelten Tieren) 
- Gelegentlich (mehr als 1 aber weniger als 10 von 1000 behandelten Tieren) 
- Selten (mehr als 1 aber weniger als 10 von 10.000 behandelten Tieren) 
- Sehr selten (weniger als 1 von 10.000 behandelten Tieren, einschließlich Einzelfallberichte). (Quelle: msd-tiergesundheit.de)


In der Vergangenheit wurde vor allem viel Negatives über Bravecto berichtet - etwa dass Tiere mit schweren neurologischen Störungen zu kämpfen hatten, oder sogar gestorben sind. In diesem Video setzt sich ein Tierarzt damit auseinander. 

Zeckenhalsbänder wie Seresto sind bei vielen Haltern gefürchtet, weil sie sich unter Umständen eben nicht schnell genug öffnen, wenn eine Katze irgendwo hängen bleibt. Einer meiner eigenen Kater hat sich vor vielen Jahren an einem solchen Halsband  schwer verletzt, weil er es sich nach hinten um Kopf und Vorderbein gezogen hatte. Für mich sind Halsbänder, egal welcher Art, damit tabu. Paul hatte damals ein riesige und sehr entzündete Platzwunde. Das möchte ich nicht noch einmal erleben müssen.  

Viele Tierbesitzer sind verunsichert - was also tun? Sind etwa Kokosöl oder Schwarzkümmelöl die Lösung? 

Darüber mehr im zweiten Teil - folgt. 

Kommentare