An solchen grauen und verregneten Tagen scheinen Katzen viel mehr zu schlafen als sonst. Stimmt unser Eindruck und wenn ja, träumen sie dann von fetten Mäusen?
Was passiert, wenn Katzen schlafen? Die
Schlafforscherin Professor Irene Tobler, die lange an der Universität Zürich – am
Institut für Pharmakologie – gelehrt hat, klärt auf: "Im Schlaf ist der Körper mehrheitlich
bewegungslos, mit Ausnahme von Änderungen der Körperstellung und vereinzelten
Zuckungen. Dabei ist das parasympathische Nervensystem aktiv, das den ganzen
Körper auf Ruhe steuert".
Charakteristisch ist, dass sich im Hirn typische
Abfolgen von Wellen unterscheiden lassen. Die bezeichnen die Wissenschaftler
als Non-REM und REM-Schlaf, wobei die Abkürzung für «Rapid Eye Movement» also
schnelle Augenbewegungen steht.
Dass Katzen oder andere Tiere im Winter grundsätzlich mehr schlafen, kann die Wissenschaftlerin nicht bestätigen. Während Licht beim Menschen aufweckend wirkt, hängt es beim Tier davon ab, ob es tag- oder nachtaktiv ist. "Es ist unwahrscheinlich, dass unsere Katzen deutliche saisonale Unterschiede in ihrer Schlafmenge aufweisen", so Irene Tobler. "Aber sicherlich gibt es je nach Haltung große individuelle Unterschiede".

Was
bedeutet es, wenn die Pfoten oder die Tasthaare zucken? Ein französischer
Wissenschaftler namens Michel Jouvet konnte im Experiment in den 60er Jahren
des 20. Jahrhunderts die im
REM-Schlaf vorhandene Muskellähmung bei Katzen aufheben.
Die Tiere liefen im
Schlaf umher und verhielten sich scheinbar so, als ob sie jagen würden. Jouvet
nannte das "enact their dreams". Die Schweizer Schlafforscherin
bleibt skeptisch. "
Der REM- Schlaf ist nicht einfach der Traumschlaf",
stellt sie klar. "Menschen berichten etwa aus allen Schlafphasen über Trauminhalte.
Und so lange wir keine besseren Nachweismethoden haben, kommen wir mit unserem
Wunschtraum, den Tieren das Träumen anzudichten, nicht weiter". Aber es schadet ja nicht, an fette Mäuse zu glauben, oder?
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