Wer will eigentlich eine neue Katze?

Diese beiden wollen wirklich zusammen bleiben - Basti und Berti. www.agtiere.de


Eine komische Frage? Eine wichtige Frage. Denn oft wird eine neue Vierbeinern angeschafft, damit die bereits vorhandene Samtpfote Gesellschaft hat. Schließlich sind wir Menschen ja berufstätig und uns packt das schlechte Gewissen - weil unser armer Liebling so allein ist. Da wäre doch Gesellschaft ganz nett. Das ist menschlich gedacht und gut gemeint, geht aber oft schief.Ein geliebtes Tier ist verstorben und es bleibt eine riesige Lücke. Außerdem ist da ja noch der verlassene Katzenpartner - und damit der Gesellschaft hat, muss eben wieder eine Artgenossin her. Dann sucht und bemüht sich der Mensch und versucht alles richtig zu machen und holt eine neue Katze dazu. Und dann beginnt der Krieg auf kätzisch.
Also nochmal die Frage: Wer will hier eigentlich eine zweite Mieze? Wirklich die bereits vorhandene? Oder bemänteln wir nur unser schlechtes Gewissen? Wollen wir unseren Schmerz verdrängen, indem wir ein "Ersatzobjekt" anschaffen?  Haben wir uns wirklich in unsere Katze hineinversetzt oder haben wir einfach menschlich gedacht und entschieden?Woran erkennt man, dass eine Katze einen Artgenossen sucht? 
  • Kennt das Tier andere Katzen?
  • Hat es längere Zeit mit einer oder mehreren anderen freundschaftlich zusammen gelebt oder war das ein Nebeneinander?
  • Hat sich das Verhalten verändert? Unruhe, Appetitlosigkeit, Rückzug, Aggression, vermehrtes Vokalisieren?

Nein, nichts von alledem? Warum sollte dann die Katze Sehnsucht nach einer Artgenossin haben? Vielleicht ist sie froh, endlich ihr Reich alleine regieren zu können?

Hier ist gute Beobachtung gefragt und vor allem ist der Mensch gefordert, seine eigene Befindlichkeit zurück zu stellen. Denn nichts ist schlimmer, als zusammen zu zwingen, was nicht zusammen sein will. Vielleicht sind Katzen keine absoluten Einzelgänger. Aber sie sind eines ganz gewiss nicht: Geborene Rudeltiere. Sie können in der Gruppe glücklich sein - oder alleine. Jedes Individuum ist anders und hat es verdient, auch individuell beurteilt und angenommen zu werden. 

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