Buchtipp: Mutti macht jetzt Schläferchen



Ein ungewöhnliches und mutiges Buch - nicht nur wegen des Titels, der sich übrigens auf das Einschläfern eines blinden Beos bezieht. Geschrieben hat es ein gestandener Tierarzt, dem man bei jeder Zeile anmerkt, dass er sich für seine tierischen Patienten voll  und ganz engagiert. Und das "ganzheitlich", was wohl auch die Quintessenz des Buches ist. Dr. Stefan Hauck denkt sicher quer und über die Grenzen der Schulmedizin hinaus. Er setzt auf komplementäre Medizin und geht dabei kritisch mit sich, den Patientenbesitzern und den Kollegen ins Gericht. Und das macht das Buch auch so lesenswert: Der Aufruf zum Ungehorsam oder eben auch mal zum "um die Ecke denken", etwa wenn es um das hochspannende Thema "Symptomverschiebung" geht . Oder um das Thema Schulmedizin und Alternativen."Das Tier oder der Mensch wird behandelt wie eine Maschine und nicht wie ein lebendiges Wesen. Der Körper wird in seine einzelnen Bestandeile zerlegt und diese dann repariert. Das Zusammenspiel des Ganzen wird vernachlässigt...." (S.64)
Beeindruckend auch das Kapitel über das Thema Euthanasie und das Finden des richtigen Zeitpunkts - denn damit hat wohl jeder Tierbsitzer zu kämpfen. "Die Tiere können uns Menschen mitteilen, wenn sie nicht mehr wollen oder können". Diesen Satz halte für einen der wichtigsten im ganzen Buch und für eine große Hilfe in einer Extremsituation. Schonungslos offen die Gedanken eines "Serienmörders", wenn es um das Töten von Tieren geht - etwas, das man so wohl selten zu lesen bekommt.   
Ein ungewöhnliches, ein lesens- und kaufenswertes Buch, das nachdenklich und vielleicht etwas mutiger macht - auch im Umgang mit dem Tierarzt.
Stefan Hauck: Mutti macht jetzt Schläferchen, 164 S., BoD, 24.99€

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