Von Welpenschutz und Muttergefühlen

Heute, in einem Beratungsgespräch fielen wieder zwei Worte, die mich jedesmal wieder auf Neue verwundern: Welpenschutz und Muttergefühle. Genauer gesagt, ging es um die schwierige Vergesellschaftung einer erwachsenen Katze mit einem Jungtier. Man hatte der Halterin gesagt, die Kätzin würde sicher gegenüber dem Jungtier Muttergefühle entwickeln. Und wenn nicht, dann hätte die Kleine wenigstens Welpenschutz. Tja, leider entwickeln selbst leibliche Mütter ihren Kindern gegenüber nur so lange Schutzgefühle, so lange die noch unselbstständig sind und der maternalen Fürsorge bedürfen. Irgendwann ist auch die beste Mutter nur noch genervt von ihem wilden Nachwuchs, vor allem dann, wenn es ein großer Wurf ist, der dem Muttertier alles abfordert.

 
In der Regel mit vierzehn Wochen oder später vertreibt die Katzenmutter mehr oder minder rabiat ihre Kinder, wenn die immer noch an ihr hängen, sie beim Fressen bedrängen, sie als Spielobjekt nutzen wollen. Dann müssen und wollen sich die Jungtiere auch selbständig machen.
Und dass eine Katze gegenüber einem fremden Katzenkind so etwas kennt, wie Welpenschutz, ist leider ein Gerücht. Was natürlich nicht heisst, dass sie sich mordend auf ein fremdes Jungtier stürzt. Aber sie regiert genau so ablehnend, aggressiv, ängstlich oder zutraulich, wie sie auch auf andere Katzen reagieren würde. Es gibt sehr sensible und vorsichtige Tiere, die sich auch von einem Halbstarken die Butter vom Brot, pardon, den Thunfisch aus dem Schüsselchen nehmen lassen und mit Rückzug reagieren. Und es gibt die anderen, die sich knurrend und fauchend darum bemühen, den ungeliebten Eindringling zu verteiben. Aber das ist allemal eine Sache des Charakters und der eigenen Vorgeschichte.   

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