Zum Abschuss frei: Hauskatzen

In NRW steht eine mögliche Änderung des Landesjagdgesetzes zur Diskussion - und damit womöglich eine Änderungen einer vollkommen antiquierten und tierfeindlichen Regelung. 200 Meter vom Haus entfernt - in Sicherheit. 205 Meter - frei zum Abschuss. So ist die jetzige Lage. Wird sich das ändern? Immer und immer wieder werden Katzen als Vogelmörder und Wildschädlinge bezeichnet. Und noch nicht lange ist es her, dass eine Studie (nicht aus Deutschland) eindrucksvoll zu belegen versuchte, dass die Katze in erster Linie für den Rückgang des Singvogelbestandes verantwortlich ist. So schön und passend das in manchen Ohren auch klingen mag - falsch ist es doch.

Das beteuern auch immer wieder die Naturschutzverbände - die sicher nicht im  Ruf stehen, nur Katzen schützen zu wollen. Ja. Katzen sind Beutegreifer. Aber ihre Jagdmethode ist das Anschleichen - an Beute, die sich auf dem Boden befindet. Alles andere ist mühsam, kräftezehrend und kaum erfolgreich. Jeder Vogel fliegt schneller auf, als eine Katze klettern kann. Somit können Hauskatzen nur bodenbrütende Arten erreichen, die aber nicht bedroht sind. Vogelarten, die immer seltener werden, sterben nicht durch mörderische Katzen aus, sondern dadurch, dass der Mensch ihren Lebensraum vernichtet - vorsätzlich und systematisch. Wo keine Brut- und Nistmöglichkeiten, da keine Vögel. Der Konkurrenzkampf um die wenigen verbleibenden Reviere und Futterresourcen macht immer seltener werdenden Singvögeln das Überlegen schwer.

Dass ein verantwortungsvoller Katzenhalter Maßnahmen ergreifen sollte, um Jungvögel zu schützen, verteht sich von selbst. Auch dass NIEMAND seine Katzen unkastriert draußen herum laufen lassen sollte. Aber das Recht zum Abschuss? Herr über Tod und Leben, die Entscheidung über Leben oder Sterben eines Familienmitglieds? Das wollen wir doch wohl nicht der Jägerschaft überlassen. Der: Ja, eine Reform des Jagdgesetzes ist dringend nötig.    

In fast 30 Jahren Katzenhaltung mit fünf Katzen wurden bei uns - und das ist großzügig geschätzt - zwei Elstern, vier Amseln, ein junges Wildkaninchen, eine Meise, eine Ratte und Heerscharen von Mäusen erlegt.    

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