Taub
oder blind? Nur noch drei Beine oder ein Ohr weniger? Das sieht für
Menschen oft erschreckend aus. Und aus einem verqueren vermeintlichen
Mitgefühl heraus meinen sie dann - und sagen das auch: „Wäre
dieses Tier nicht besser erlöst worden?“ Dahinter steht aber
weniger das Wissen um das angebliche oder tatsächliche Leiden des
Tieres, als die eigene Befindlichkeit. Denn uns schockt in der Regel
der Anblick eines behinderten Lebewesens, während die meisten Tiere
mit ihrer Einschränkung bewundernswert gut zurecht kommen.
Taubheit
oder Blindheit gleichen Hunde und Katzen meist so gut durch andere
Sinne aus, dass wir es kaum bemerken. Hunde setzen auf ihre
Wundernase, Katzen orientieren sich mit ihren anderen Sinnen.
Auffälliger wird es, wenn ein Bein oder eine Pfote oder der Schwanz
fehlen. Aber wer einmal einen sprintenden Hund gesehen hat, der wird
sich wundern, wie selbstverständlich er damit laufen kann.
Und
dreibeinige Katzen erklettern sogar noch immer hohe Kratzbäume. Die
Kleintierklinik der Uni Zürich hat in einer Studie bei
Patiententieren sogar nachgewiesen, dass bei rund 88 Prozent der
Tiere die Lebensqualität nach Einschätzung der Halter nicht oder
nur gering zurück ging. Fünf Prozent gaben sogar an, sie habe sich
verbessert. Allerdings wurden 66 Prozent der Befragten von anderen
Menschen auf ihr Tier angesprochen - mal mehr, mal weniger
freundlich.
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Bocelli, re.im Bild - wurde ohne Augen geboren |
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