Kind kommt - Katze muss weg


Das sind Judy und Jacko, jung, verspielt, freundlich. Mit vernünftigen Kindern könnten diese beiden so richtig viel Spaß haben. www.agtiere.de

Herrjeh, wird das niemals aufhören? Werden wir noch in hundert Jahren zu hören bekommen, dass Katzen sich auf schlafende Säuglinge legen, um sie zu ersticken? Wer hat diesen Wahnsinn nur in die Welt gesetzt? Oder wer hat behauptet, dass Säuglinge an Katzenhaaren ersticken? Das sind Gerüchte, die zwar jeglicher Grundlage entbehren, aber offensichtlich, ohne auch nur einmal nachzudenken, immer weiter gegeben werden.
Fakt ist: Die meisten Katzen werden ein unruhiges, hoch und laut schreiendes Wesen, dass sich unkoordiniert und unvorhersehbar bewegt, eher meiden. Wenn sich eine Katze tatsächlich zu einem Säugling legt, dann weil sie das so genannte Kontaktliegen mag. Also, die Körperwärme des anderen Lebewesens zu spüren - etwas, was übrigens alle Säugetiere einschließlich des Menschen schätzen.
Der Katze Eifersucht oder Schadensabsichten zu unterstellen, ist - wieder einmal - höchst anthropomorph. Und hysterisch.

Wer, sobald das Kind auf der Welt ist, sein Tier, das bisher im Mittelpunkt stand, wegschiebt, missachtet, aussperrt, der muss sich nicht wundern, dass sich das Verhalten dieses Tieres verändert. Es macht Sinn, von Beginn an für ein respektvolles Miteinander zu sorgen. Dazu gehört auch, für gemeinsame positive Erlebnisse bei beiden zu sorgen - und dabei die Kontrolle zu behalten. Weder sollte eine Katze jedes Mal weg gesperrt werden, wenn der Säugling gefüttert und gewickelt wird. Noch sollten Kind und Katze unbeaufsichtigt alleine bleiben, damit sich keine Missverständnisse ergeben.

Natürlich kann es sein, dass sich Lebenssituationen verändern. Und sicher ist manche Familie schon mit einem Kind restlos überfordert. Aber ist das ein Grund, reflexartig zu fordern, die Katze müsse abgeschafft werden? Nein, das ist es nicht. Lösungen lassen sich immer finden. Und wenn es einmal gar nicht geht, dann muss im Sinne von Mensch und Tier nach einer vernünftigen Alternative gesucht werden. Die kann jedenfalls nicht darin bestehen, bei einem Tierschutzverein anzurufen und zu verlangen,

Verantwortung für ein Lebewesen trägt Mensch, der sich ja so gerne als Krone der Schöpfung sieht, nicht nur an guten, sondern auch an schwierigen Tagen. Und es gibt genügend Hilfsangebote und fachlichen Rat auch für das Zusammenleben von Kind und Katze.          

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