Was hat Getreide im Katzenfutter zu suchen?

Werfen Sie auch manchmal einen Blick auf die Futterdose oder Tüte? Und versuchen, zu entziffern, was draufsteht? Dann werden Sie häufig auf einer Dose, die mit "Kaninchen" wirbt, eine Angabe finden, die besagt, dass ganze vier Prozent vom Kaninchen stammen. Und der Rest?
OK, Sie lesen weiter und stoßen auf tierische Nebenprodukte. Was soll das sein? Und dann kommt es: Manchmal steht dort "pflanzliche Nebenprodukte". Auf manchen, den so genannten "hochwertigen" Futtermarken aber steht dann Folgendes: Mais, Rübenschnitzel, Reis....Dachten Sie auch, dass Sie eine Kuhn zu Hause haben? Oder was soll das?
Katzen sind Fleischfresser, Carnivoren. Sie haben den Instinkt eines Jägers, das Gebiss, den Stoffwechsel und den Darm eines Fleischfressers. Was sollen Sie mit Mais? Mit Weizen? Mit Reis? Mit Kartoffeln?  Manchmal ist zu hören, dass Katzen ja Mäuse fressen, die wiederum auch Getreide zu sich nehmen. ABER: Selbst wenn eine Maus ein paar Getreidekörner im Magen haben sollte, macht das, wenn überhaupt, einen verschwindend  geringen Anteil am gesamten Beutetier aus.
Womit aber sind dann - vor allem beim Trockenfutter - Anteile von bis zu 30 Prozent Getreide zu erklären? Damit, dass Katzen Kuh-Ahnen haben?
Mais, Weizen und Reis sind die Stoffe, die die häufigsten Allergieauslöser bei Katzen sind. Zufall? Wohl kaum. Denn ein Fleischfresser muss, ob es uns passt oder nicht, Fleisch fressen.
Dieses Posting ist aus reinem FRUST und ziemlicher Wut entstanden. Denn als neulich Flimpi ein "Diätfutter" bekam, um ihre Struvitkristalle aufzulösen (Trofu hatte ich schon beim TA verweigert) fing die arme Katze an, sich fürchterlich zu kratzen und bekam Durchfall. Böses ahnend, schaute ich mal wieder auf die Verpackung. Selbst mit Lupe kaum zu entziffern, aber eindeutig: MAIS. Flimpi reagiert auf Getreide aber sehr allergisch. Und so landete das teure Diätfutter in der Mülltonne. Da, wo es hin gehört.   
Mittlerweile gibt es, auch auf Druck der Katzenhalter und einer sich entwickelnder Barferszene, sicher auch mehr und mehr getreidefreies Futter und Futter, bei dem wirklich alle Inhaltsstoffe deklariert sind. Aber es ist und bleibt mühsam und zeitaufwändig, sich durch die Futterangabe durchzulesen - immer mit dem Gefühl der Halbinformation, Schließlich gibt es keine Deklarationspflicht. Die Katzen und ihre Gesundheit sind die Leidtragenden.

Kommentare

  1. Leider, aber gottseidank tut sich (auch dank des Internets) langsam aber sicher etwas bei den Katzenhaltern, wenn man von den Unbelehrbaren einmal absieht.

    Dass die Deklarationen (gerade beim Diätfutter) immer kleiner werden, habe ich auch schon gemerkt, man könnte fast meinen, sie hätten etwas zu verbergen... ;-)

    lg

    Anika

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  2. Schöner Artikel... ich pflege immer zu sagen, hätte Gott gewollt dass unsere Katze Getreide fressen, hätte er ihnen einen Schnabel mitgegeben.

    Ich habe mich nach 2x Niereninsuffizienz und einer schweren Diabetes dazu durchgerungen für unseren "Jüngsten" selbst zu "kochen"... vielmehr zerkleinere ich roh und wecke die Rohmasse dann ein, denn ganz roh mag unser Katerchen es leider nicht.
    Aber unterm Strich habe ich in meinen Gläsern 85% Muskelfleisch , 5% Herzen, 2% Leber und die letzen 8% sind Gemüse zusammengesetzt aus Zucchini, Möhren und Broccoli...
    Und endlich weiß ich mal was meine Katze frisst.
    Wenn man mal eine schwer diabetes-kranke Katze versorgt und dann sieht, dass es kaum Futter gibt in dem kein Zucker beigemengt ist (selbst Hills und Royal Canin verwenden das) dann könnte einem auch der Kragen platzen...
    Es ist wie überall im Leben, eine gnadenlose Geldschneiderei. Die Preise steigen und die Prozente der minderwertigen Inhaltsstoffe ebenso.

    lg Andrea

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