Die Rheinische Post und die Kuh Yvonne

 K O M M E N T A R
 
"Tierschützer fangen Yvonne ein - Experten üben Kritik", das ist auf der heutigen Titelseite der Rheinischen Post zu lesen, gemeinsam mit einem nicht gerade klein geratenen Foto der Aktion. Und im begleitenden Artikel, der dann allerdings auf Seite "A8-Gesellschaft", wird "den Tierschützern" vorgeworfen, das Ganze sei eine reine PR-Aktion. Gezielt wird mit der Kritik auf Gut Aiderbichl und Michael Aufhauser.   
Und es finden sich auch gleich "Experten" bereit, diese Kritik zu untermauern, ein Landwirt namens Bernhard Rüb zum Beispiel. Viel Aufwand für eine solche Geschichte, könnte man meinen, oder nur die Reste des Sommerlochs?
Mag sein, dass Aiderbichl und sein medienerfahrener Gründer hier die PR-Maschinerie gekonnt genutzt haben. Welches Unternehmen tut das nicht? Ob Waffenhändler, Zeitungsverlag oder Fernsehsender- alle werben um Aufmerksamkeit für sich und ihre Belange. Und es wird nur dann ein Schuh daraus, wenn die "Medien" mitspielen. So, wie die RP das ja auch mit großem Vergnügen in den vergangen Wochen getan hat. Liebe Kollegen, sollten Sie als Hüter medialer Wahrheit dann tatsächlich auf platte PR herein gefallen sein? Das wirft nun aber mal kein gutes Licht auf Ihre journalistische Arbeit.
Sei es, wie es sei: Yvonne ist dem Schlachter entkommen. Eine von hunderttausenden gequälter, ausgebeuteter Rindviecher aus deutschen  Ställen. Das mögen manche witzig oder skurril oder lachhaft oder blöde finden. Ich finde, es hat Signal- und Symbolcharakter.    

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