Weihnachtsbrief 2010 von Margret Bauner

Hilfe für Katzen und Hunde in Deutschland und Italien



 

Kontaktadresse: Margret Bauner, Bergstraße 25, 97076 Würzburg, Tel. 0931 / 27 26 40
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Liebe Tierfreunde
Wir sind am 26. Oktober 2010 zurück gekommen. Es war eine Tortur, unsere liebe Sissi hat von Neapel bis Würzburg geschrieen, nächstes Mal kriegt sie was zum Schlafen!
Bedanken möchte ich mich bei allen, die mir geholfen haben Katzen zu füttern und zu versorgen in Würzburg, in Italien und Österreich. Für alle lieben Worte, die ich sehr gut gebrauchen konnte. Dieses Jahr habe ich 108 Katzen, 55 Männchen und 53 Weibchen, 3 Hundemädchen kastrieren lassen. 53 Katzen- und 6 Hundebabies wurden dadurch nicht geboren. Einschläfern mussten wir 4 Katzen, die krank waren.
Habe 17 Futterstellen mit ca. 70 Katzen, die ich jeden Tag gefüttert habe. In den letzten Tagen haben mir dann 3 Leute abgesagt, die zuvor versprochen hatten, im Winter zu füttern. Giovanna hat sie zu ihren Futterstellen mit übernommen. Die Straßenhunde sind immer noch da. Giovanni hat einmal 20 gezählt. Meine Katzen mussten deshalb nachts drin bleiben. Meist sind sie von alleine rein gekommen, wenn ich von meiner Tour zurück kam. Nur Sissi hat unten gewartet und ich mußte sie dann per „Katzenaufzug“ hoch tragen. Habe eine nach der anderen in den Wohnwagen, Türe zu und wenn alle drin waren, die Türe aufgemacht. Einmal habe ich vergessen, die Katzentüre zu schließen, flugs waren alle wieder draußen und ich mußte neu einfangen.
Mit dem Parco Orofino gibt es denselben Ärger wie letztes Jahr. Wenn ich meine Runde beendet habe ist es dunkel, ich fahre zurück, lasse das Handy im Auto, schleiche im Mauerschatten zurück, kippe das Futter vor die Katzen, die dort auf mich warten und hoffe, daß mich oder das Futter niemand sieht., weil die Katzenhasser vom Orofino es sonst auf die Straße schmeißen. Manchmal mußte ich 3x vorbei fahren, weil immer jemand da war. An einem Tag als es regnen wollte, habe ich bei der Hinfahrt gefüttert. Als ich von der anderen Straßenseite kam, wo der zweite Futterplatz ist, stand der größte Meckerer vom Parco mit seiner Frau an meinem Auto. Gesagt haben sie nichts, aber als ich vom Schloß zurück kam, lag das Futter auf der Straße. Da bin ich halt noch mal gefahren und habe frisches Futter auf die Mauer. Nenne das meinen „Bauchwehplatz“. Jeden Tag, wenn ich darauf zugefahren bin, habe ich Bauchweh gehabt und danach auch, weil ich ja nicht weiß, ob die noch mal kontrollieren, ob Futter da ist. Mein Traum ist, alle Katzen von dort wegzubringen an einen sicheren Platz, wo sie in Ruhe leben können und nicht dauernd von den Leuten dort verjagt  werden, weil sie „stinken und Allergien bescheren“. Ein Freund, der bei der Polizei ist, kennt die Situation, kann aber offiziell nichts machen. Ein Freund, der bei den Carabinieri ist, hat gesagt, ich soll ruhig weiter füttern, hätte ich sowieso gemacht, könnte die Bewohner wegen Tierquälerei verklagen. Das würde aber den Katzen nur Gift bringen. Dieses Jahr habe ich von der Mauer 2 Weibchen gefangen, die Junge hatten. Eines Abends spürte ich auf der Mauer was. Dachte, schon wieder eine tote Katze, habe dort 2 gefunden und habe es gepackt. Es war ein Katerle, ziemlich krank, ein Auge verloren. Die Mutter wusste, daß sie ihm nicht mehr helfen kann und hat ihn mir dorthin gelegt. Er hat viel geweint, sicher nach seiner Mami. Ein 2. Baby durfte ich nicht mitnehmen, die Großen haben es nach hinten gedrängt, konnte es nicht packen. Hoffentlich ist es kein Weibchen. Einmal wäre ich dem Obermeckerer fast in die Arme gelaufen. In einer Seitenstraße richte ich immer Futterteller und gehe dann über die Straße, dort warten 2 auf mich. Wollte gerade raus laufen, als er von der Seite kam. Bin wie erstarrt stehen geblieben. Zum Glück hat auf einem Balkon eine Frau gesprochen und er hat dorthin geschaut, so hat er mich nicht gesehen. Ist jeden Abend eine Lotterie, sehen sie mich oder nicht. Mein Auto lasse ich immer dann an, wenn gerade andere Autos vorbei fahren. Einmal bin ich losgefahren ohne zu bemerken, daß der Sicherheitsgurt draußen hing und hinter mir hergescheppert ist. Komme mir wirklich wie eine Verbrecherin vor, wenn ich dort füttere.
Pica, die kleine Katze von Campingnachbarn blieb ganz bei uns. Abends ist sie die Erste, die im Wohnwagen ist.  Sie muß ein „natürliches“ Leben führen, sagt der Besitzer. Das heißt, wenn ihre Leute kommen, hat sie Glück, dann kriegt sie was zu fressen, wenn nicht, muß sie sich halt was suchen. So bettelt sie bei allen Campern, jeder sagt mir, wir füttern deine Katze, die ist ja so mager, frisst alles. Als ich dem Besitzer  sagte, daß es gefährlich ist für ein kleines Kätzchen, wenn die Hunde nachts  kommen, die in den letzten Jahren schon über 20 ausgewachsene Katzen tot gebissen haben, sagte er mir, sie schläft auf einem Baum. Ist das ein natürliches Leben für eine Katze? Als die Besitzer in Urlaub fuhren, haben sie mich gefragt, ob ich Pica versorge. Man hat mir auch die Dosen gezeigt, die sie kaufen, könnte ich mir ja auch selbst besorgen!
Kastrieren ist dann ja auch nicht drin. Im Winter wollten sie sie alleine im Campingplatz lassen, obwohl sie zu Hause einen Garten haben. Bei uns gibt’s Futter, ein warmes und trockenes Plätzchen, Spielgefährden und Streicheleinheiten, nachts kommt sie zu mir ins Bett. Sissi kann Pica überhaupt nicht leiden, sie ist die ersten 2 Nächte, die Pica bei uns geschlafen hat, nicht heim gekommen. Aber diese Verräterin, wenn die unten pfeifen, rennt sie sofort runter. Wegen ihrem Durchfall wollte ich, daß sie sie entwurmen, aber der Vater ließ mir ausrichten, das könnte ich selbst machen. Als ich zu der kleinen Tochter sagte, das ist doch eure Katze, hat sie mir vollkommen unberührt gesagt, der Papa hat gesagt, du kannst sie auch behalten. Die Kleine hat mir auch gesagt, ich würde ja viel Geld mit den Kätzchen verdienen. Kann eine 5-Jährige sich so was ausdenken, oder hört sie das zu Hause von den Eltern ? Ihre Mutter hätte auch gesagt, ich würde Pica in einem Käfig halten, drum muß sie bei uns kontrollieren. Als Pica Ende September verschwand, hat niemand nach ihr gefragt.
Rudi ist runter gegangen und hat gefragt, ob sie wissen, wo sie ist. Vor Pica hatten sie einen Hundewelpen. Zu dem natürlichen Leben mußte er im Frühjahr, als es nachts noch sehr kalt war, angebunden unter dem Tisch im Freien schlafen. Wir haben ihn nachts öfters befreit, wenn er sich mit der Leine um die Tischbeine gewickelt hatte. Den Käfig, den wir runter gebracht haben, damit der Kleine wenigstens ein Dach über dem Kopf hat, hat er abgelehnt. Später haben wir den Hund ins Tierheim gebracht, wollten ihn nicht mehr. Dann kam Pica. Am Wochenende füttere ich immer am Nachmittag. Als ich an eine Unfallstelle kam, hörte ich, wie jemand sagte: Die bringt das Katzenfutter, die lassen wir durch. Zentimeterweise haben sie mich dann zwischen den Unfallautos durch gelotst. Hat auch Vorteile, wenn man was für Katzen tut oder ?
Ein Auto hat neben mir gehalten und eine junge Frau wollte von mir wissen, ob ich die Deutsche bin, die sich um Straßentiere kümmert. Arbeit: Katzen einfangen, kastrieren lassen, wieder zurück bringen. Meist „lieben“ sie ja ihre Katzen so sehr, wenn ich dann  aber frage, wer bezahlt die Kastrationen, heißt es sofort, sind doch nicht meine Katzen. Wenn ich dann frage, ja sind es denn meine? Schauen sie dumm. Die Liebe hört halt immer dann auf, wenn’s Geld kostet
Bei der Kirche von San Gennaro gibt e, s eine Anlaufstelle für Ausländer. Viele sind oft betrunken oder voller Drogen. Said ist die große Ausnahme. Er arbeitet in der Küche einesRistorantes wo er sich auch um Katzen kümmert. Letztes Jahr habe ich dort schon Katzen gefangen und dieses Jahr die 3 Neuen. Bei Anna hatte ich auch schon Katzen gefangen. Ein Weibchen, die sehr fruchtbar ist, haben wir letztes Jahr nicht gekriegt, die hatte inzwischen Junge, es gab 8 neue Katzen. Ist ein fürchterlicher Platz, man kann auf einer ganz schmalen Straße, aber nicht bis hinfahren, geht Treppen hinunter, auf denen ein ständiges Kommen und Gehen ist, die Katzen immer verscheucht werden und ich mußte die neuen Katzen alle an einem Tag kriegen, es war kurz vor unserer Abreise. Die Fallen waren über die ganzen Treppen verteilt, überall standen Leute, die ihre ungewollten Kommentare abgegeben haben. Ist schon ein kleines Wunder, daß 7 in die Fallen gingen.  Nur eine Rote ist weggelaufen. Von den vorher kastrierten waren 2 noch da. Also habe ich 3 Fallen dagelassen und bin zum Tierarzt gefahren. Anna und ihr Mann waren verzweifelt, aber ich war mir sicher,  daß sie abends wieder kommt und dann auch in die Falle läuft und so war es dann auch. Die Beiden haben mir dann alle 3 Fallen nach oben getragen, so mußte ich die enge Straße nicht hinter fahren. Es waren 7 Weibchen! Luciano ist ein großer Katzenliebhaber. Er füttert viele Katzen. Voriges Jahr haben wir schon mal Katzen bei ihm gefangen. Alle Nachbarn machen ihm ständig Schwierigkeiten wegen der Katzen. Ich hatte dort auch 3 säugende Mütter gefangen und wieder zurück gebracht. Einer von ihnen haben Straßenhunde das Rückgrat durchgebissen. Sie ist auf den Vorderpfoten über die Straße gerobbt. Als ich sie zum Einschläfern gebracht habe, habe ich ihr versprochen,  mich um ihre Kinder zu kümmern. Insgesamt haben wir 11 gefunden, aber ich glaube, die waren nicht alle von einer Mutter. 2 haben wir nicht gekriegt und sie wurden auch nicht mehr gesehen. Die Kleinen waren alle sehr klein, sehr verstört, konnte sie am Anfang nicht anlangen, voller Flöhe, Würmer, Milben, das ganze Programm, sind aber alle Schmusekatzen geworden. Wünsche jeder Katze ein gutes Leben bei lieben Menschen. An einem Kätzchen konnte ich so richtig beobachten, wie aus einem halb verhungerten, total verstörten, verängstigten Tier ein Schmusekätzchen wurde. Sie war an dem Futterplatz mit groß aufgerissenen ängstlichen Augen, nur hinter dem Zaun, das Futter mußte ich durchschieben und sie kam nur, wenn ich im Auto war. Als ich merkte, daß sie trächtig ist ging das Geduldspiel los. Ich weiß nicht mehr, wie lange es gedauert hat, bis sie hinter ihrem Zaun vorkam und in der Falle war. Beim Tierarzt hat man dann erst gesehen, wie schlimm sie dran war und ich habe beschlossen, die muß nicht mehr auf die Straße. An dieser Stelle haben dann Bauarbeiter später ein Katerle In einem Rohr gefangen, der sollte da verhungern. Eine Tierschützerin, hat das gesehen und wir haben den Kleinen geholt und zum Tierarzt gebracht
Im Frühjahr brachte mir ein Mann 2 Kätzchen, sie könnten sie nicht behalten, haben kein Geld. Hat mir auch die verletzte Pfote der Mutter gezeigt und ich habe ihm versprochen, die Kastration zu übernehmen. Dann habe ich bis Herbst nichts mehr von ihm gehört. Er wollte die Mutter jetzt operieren lassen, da die Kleinen groß genug sind. Ich dachte, ich höre nicht richtig. Die Mutter haben sie nicht kastrieren lassen, weil die Pfote noch nicht  verheilt war. Empört habe ich ihm gesagt, sie war stark genug sich zu paaren und Junge zu kriegen, aber nicht um die Kastration zu über stehen ? Habe ihm gesagt, daß er  die Kastration selbst zahlen muß, weil er sich nicht an die Vorgaben gehalten hat  und jetzt muß man ja 5 Katzen kastrieren statt einer. Daraufhin hat er 2 Weibchen zu meinem Tierarzt gebracht, kastrieren lassen und gesagt, ich würde die OP bezahlen. Muß man sich da nicht ärgern ?
Am Schloß war ein neues Kätzchen, Luigi, der im Winter dort gefüttert hat, hat mich angerufen um mir zu sagen, daß die Kleine da weg muß, sonst wird sie überfahren. Als ich sie holte, war Luigi dort.Er hat nicht einmal in 6 Monaten nach dem Kätzchen gefragt, Im Herbst hat er sich dann beschwert, ich hätte ihn den ganzen Sommer nicht angerufen. Als ich ihn fragte, warum er mich nicht anruft, wenn er mit mir reden will oder warum er sich nie nach Valentina, die ihm ja so am Herzen gelegen ist, erkundigt hat, wusste er keine Antwort. Später hat er mir per Sms mitgeteilt, daß er aus persönlichen Gründen im Winter nicht füttern kann. Habe ihm geschrieben, daß er das ja nicht für mich, sondern für die Katzen getan hat. 2 junge Männer, die bei uns arbeiten, brachten mir Ariane, das schönste Katzenbaby der Welt. Als ich nach der Mutter fragte, sagten sie mir, die liegt im Sterben. Bin mit ihnen hingefahren um die Mutter zu holen. Sie war von  Kindern misshandelt worden, als sie trächtig war, sie hat 2 tote Babies und Ariane geboren, konnte sich aber nicht um sie kümmern, so schlecht ging es ihr. 2 Tierärzte haben dann um ihr Leben gekämpft, literweise Flüssigkeit aus ihrem Bauch abgesaugt, lange hing sie am Dauertropf. Unser Tierarzt hat sie dann in der Praxis behalten, lange lag sie einfach da und wir dachten schon, daß sie es nicht schafft Später ist dann der ganze Bauch aufgeplatzt und es hat lange gedauert, bis die Wunde zugewachsen ist. Sie war aber eine ganz liebe Patientin. Aber ihr Baby! Alle 2 Stunden haben wir gekämpft, sie wollte einfach nicht trinken, sie war voll Milch, ich war voll und die ganze Umgebung auch. Als ich einmal nicht da war, kam der Tierarzt zum füttern. Sie hat ihm die Milch ins Gesicht gespuckt! Er hat gesagt, so ein Katzenbaby hat er noch nie gehabt. Kurz danach kam ein anderes Baby dazu, das mit 2 Tagen nach einem Unwetter pitschnass auf der Straße gefunden wurde
Nach anfänglich normalen Trinkschwierigkeiten hat es toll geklappt. 2 Brüder wurden mir gebracht, weil die Mutter krank war. die haben uns Parasiten mitgebracht. 2 Katzenmädchen habe ich in der Kurve vor dem Parco Orofino eingefangen, zum Glück sind sie nicht in die Straße gelaufen, dort wird gerast und es erwischt immer wieder Katzen. Als unser Tierarzt die beiden sah, rief er ganz spontan: Die Kesslers! So kamen Alice und Ellen zu ihren Namen. Giovanna hatte an einer Futterstelle 2 kleine Kätzchen. Da es dort sehr gefährlich war, Verkehr und auch Hunde, hat sie die 2 in die  Termen von Baia gebracht. Zu den 16 Katzen, die wir dort  zum kastrieren gefangen haben. Aus Angst vor 1 Hund, sind sie weggelaufen, so hat Giovanna sie zurück gebracht und am nächsten Tag gesehen, Hunde hatten Brüderchen tot gebissen. Schwesterchen saß ganz oben in einem Baum. Dann kam sie zu mir. In den Termen habe ich eine neue Futterstelle, direkt an der Straße. Wenn die Katzen mein Auto gehört haben, sind sie in die Straße gerannt. Habe immer geschrieen, zurück. Wollte sie wegholen, waren aber ziemlich wild und ich wusste  nicht wohin. Als ich 2 vom Kastrieren holte hatte ich den ganzen Tag überlegt, soll ich sie an die gefährliche Stelle zurück bringen oder zu der anderen Stelle, wo keine Autos fahren? Habe sie dorthin gebracht aber nach 2 Tagen waren sie wieder am alten Platz. Beim Notar habe ich vor Jahren Katzen gefangen, von denen noch 2 übrig waren. Dort war große Baustelle, so konnte ich die Katzen unter dem Fußgängersteg füttern, hat nicht in die Teller geregnet, keiner hat die Katzen oder die Teller gesehen und Autos fahren da nur von den Anliegern. Alles perfekt bis Notars mich mal gesehen haben und gesagt haben, ich solle die Teller auf die Straße stellen. Wollten die Teller nicht so nahe an ihrem Tor. Meine 2 Katzen hatten auf einmal Angst dort zu fressen. Hörte ein gefährliches Brummen unter dem Steg, kam von einer roten Katze, die dort mit ihren 3 Kleinen das Futter entdeckt hatte. Habe alle kastrieren lassen, für jeden einen eigenen Teller gebracht  und mich jeden Abend gefreut, wenn die Kleinen auf mich zu gerannt kamen. Mußte die alten Katzen extra füttern, die Kleinen hatten keinen Respekt vor dem Alter. Die Frau, die am Schloß wohnt, will nicht, daß ich die Katzen dort füttere. Hat mich immer angeschrieen, bis ich ihr sagte, nach Auskunft der Polizei ist das ein öffentlicher Platz und ich kann die Katzen füttern, wo ich will, solange ich nicht ihr Grundstück betrete. Seither straft sie mich durch Nichtbeachtung. Aber damit kann ich leben. Vor unserem Platz wurde ein kleines Kätzchen im Müll gefunden, das fürchterlich schrie. Als ich es hoch trug, kam die Mami, die ich nicht fangen konnte als sie trächtig war und ist mit mir gelaufen. Das Baby war sofort ruhig, als es die Katze sah. Habe es dann in meine teilbare Box gesetzt, die Mami ist auch rein gelaufen, hat es geleckt, aber nicht gesäugt und als sie merkte, daß sie eingesperrt ist, getobt. Habe sie frei gelassen, sie kam nie wieder. Ob das wohl die Mutter war ? Die Küchentüre habe ich nachts offen gelassen, ein  Körbchen und Futter in die große Box getan, in der Hoffnung, sie bringt vielleicht die anderen Kinder,(wie es Domenica gemacht hat. Sie war nie bei uns im Wohnwagen, haben sie auf dem Parkplatz draußen gefangen und trotzdem hat sie mir ihr Baby auf mein Kopfkissen gelegt, nachdem ich sie nach der Kastration frei gelassen habe.) Auf einem Dach haben wir dann einen Futterplatz eingerichtet und ich habe die Mami dann auch zum kastrieren fangen können. Campingnachbarn sagten mir, daß unter ihrem Auto ein kleines Kätzchen sitzt, das ein Auto angefahren hat. Dummerweise ließen sie ihren Rottweiler frei ums Auto laufen, so ist der Kleine in den Motorraum gekrochen. Mit viel Mühe haben wir ihn da wieder rausgeholt und zum Tierarzt gebracht: Beckenbruch. Hat es aber gut überstanden.
Crostina, die Cosima sich als ihr Baby adoptiert hatte, ist, bei allem Platz, den sie zur Verfügung hatte, auf die Schnellstraße gelaufen und dort überfahren worden. Sie ging mit mir, wie die Anderen auch, runter zum Schwimmbad, wir haben Tennisplätze, Gokart Bahn was sie alles gekannt hat, warum mußte sie auf die Schnellstraße? Ich bin immer noch sehr böse mit ihr deshalb, auch wenn es nichts bringt.
Dann haben wir noch Cocolina verloren. Sie war sehr alt und sehr krank als ich sie einfing. In der Falle hat sie getobt wie wahnsinnig als ich sie dann wiederholte vom Tierarzt, war es eine ganz andere Katze. Sie schnurrte, wollte gestreichelt werden und so beschloss ich, sie zu behalten. Sie war ganz glücklich, stand immer an der Käfigtür zum schmusen, raus wollte sie nicht, da bekam sie Panik, ließ alles mit sich machen, aber sie war nicht dicht. Der Tierarzt sagte mir, daß sie Nierenprobleme hat und deshalb den Urin nicht halten kann. Mußte dann mehrmals am Tag alle dicken Sachen, in die sie sich sehr gerne reingekuschelt hat, austauschen, weil alles nass war. Es war ihr auch peinlich. Anfangs hat sie auch schön gefressen aber dann ging es ihr zusehends schlechter. Diätfutter wollte sie gar nicht und ich habe versucht, heraus zu finden was sie mag. Sie stand dann gar nicht mehr auf, habe sie dort gestreichelt, wo sie lag. Ich glaube, sie wollte nicht mehr. Vielleicht hatte sie auch Schmerzen. Wir konnten ihr 1 Monat und 1 Tag lang ein gutes Leben machen und sie war glücklich bei uns, leider viel zu kurz. Gegenüber Orofino war auf einmal ein kleines Kätzchen, sie versteckte sich in einem Loch unter der Mauer, habe ihr dort ein kleines Schüsselchen reingestellt. In die aufgestellt Falle ist sie nie gegangen, auch nicht am Tag. Einmal abends saß es auf einmal neben mir Ich dachte jetzt oder nie und habe zugelangt. Am Genick habe ich sie dann über die verkehrsreiche Straße getragen und als ich mit der 2. Hand zu nahe kam, als ich einen Käfig aufmachen wollte, hat sie sich darin verbissen. Hab sie aber festgehalten Serena ist eine Schönheit, aber am Anfang war sie eine Furie. Ich hielt sie in Einzelhaft und immer mit Blick auf die Anderen, die ich anlangen und streicheln  konnte. Immer wieder habe ich sie durch das Gitter versucht anzulangen,. Auf einmal legte sie sich auf den Rücken und wollte am Bauch gestreichelt werden. War dann sehr zutraulich. In den Termen war auf einmal ein kleines schwarzes Kätzchen, ist Giovanna  auf die Schulter gesprungen und nicht mehr runter. Ein großes Schmuserle. Joel und Serena teilen sich jetzt meine Dusche und haben vom Amtstierarzt eine Quarantäne von 6 Wochen, als „Anordnung von Schutzmaßnahmen gegen die besondere Gefahr einer Tierseuche“. So steht’s im Bescheid. Tollwut gibt es in Italien nicht, an der Situation hat sich inzwischen nichts geändert, wie mir der Amtstierarzt bestätigte, sie hätten sich erkundigt. Trotzdem Quarantäne.
Großes Geschrei, da ist eine Katze,! War bei den Damen, die sich jeden Nachmittag an einem bestimmten Tisch zum Karten spielen treffen! Wie konnte sie auch ausgerechnet dahin! Sie wurde auf der Straße angefahren und hat sich reingeschleppt. Hab sie zum Tierarzt gebracht, wo sie auch bleiben mußte, war verletzt und hatte auch ein Auge verloren.
Beim Röntgen wurde aber festgestellt, daß sie keine weiteren Verletzungen hatte, wie befürchtet. Ein Freund hat sich eine Falle geholt, um eine Katzenmutter mit ihren Jungen zu fangen, die auf der Hauptstraße lebten, brachte sie zu Maristella, sind wild geblieben. An seiner Arbeitsstelle haben wir, trotz lauten Umbauarbeiten, alle Katzen, darunter 2 Siam Babies fangen können. Nicola brachte mir Nicoletta in einem Schuhkarton, ein Mädchen hatte sie für mich abgegeben. Wer weiß ich nicht.
In der heißen Zeit haben wir die Käfige immer raus getragen, mit Sonnenschirmen geschützt und den ganzen Tag gegossen. Nicht die Katzen, die wachsen von alleine, aber rings um die Käfige. Bei einer Freundin vor dem Haus war eine Katzenmutter mit 9 Jungen, die überfahren wurde, Luciana hat die 9 aufgenommen, die auch sehr krank waren und auf der Straße sicher sehr schnell überfahre worden wären. Maristella hat mir meinen Asterix und Sweety, ein altes Katzenmädchen, die ich aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr auf die Straße setzen konnte, aufgenommen. Beiden geht es besser. Oft geht’s schon recht turbulent zu bei uns. Gestern war so ein Tag, Konnte nicht schlafen, vor meinem Bett stand eine kastrierte Katze, die Junge hatte und die ganze Nacht nach ihren Kindern geschrieen hat. Hab sie früh zurück gebracht. Als ich zurück kam hatte ich einen Anruf, daß Tiere mit nach Deutschland gehen können. Während ich telefonierte sah Rudi, daß jemand ins Wohnzimmer gekotzt und jemand es auch schon breit getreten hatte, mußte ich wegmachen. Da kam auch schon der Tierarzt, Kaffee nicht fertig, Francesco ist der einzige Italiener, den ich kenne, der deutschen Kaffee liebt (Ich glaube, deshalb hat er so gerne bei uns operiert, da hat er immer seinen Kaffee gekriegt!), OP-Tisch nicht gerichtet, hatte 5 Katzen zu operieren. Meine Katzen wollten Frühstück, Katzenklos waren noch nicht sauber, da hat eine Freundin angerufen und gefragt, ob ich gerade was zu tun hätte. Als ich ihr sagte, kam gerade von Baia zurück, liegt am Meer, fragte sie, ob ich zum Schwimmen dort war. Da hätte ich am liebsten laut geschrieen. Olivia hatte einen Stinker neben das Klo gesetzt, der TA hat sie rausgeholt, wollte noch sagen Vorsicht Kacka, war aber inzwischen selber rein getreten, weil es aus dem Körbchen gefallen war, hab’s an den braunen Spuren auf dem Fußboden gesehen. Dann wurde operiert. Um 13.30 Uhr wurde mir auf einmal tot schlecht, da habe ich gemerkt, daß ich noch nicht gefrühstückt hatte. 
Im Frühjahr hatten wir in Neapel, auf dem Gelände eines befreundeten Hundeclubs, unser „Festa del Bastardino“ Das (Fest des Straßenhundes) Vermittelte Hunde, meist aus dem San Francesco, kommen ihre Geschichte wird erzählt und dann gibt’s auch Pokale zu gewinnen. Ist toll, wenn man sieht, was aus den Hunden geworden ist und man freut sich. Im Herbst haben wir im Tierheim das Fest des San Francesco, mit Büfett, Lotterie, Flohmarkt, Hemdchenverkauf. Ist ganz gut gelaufen, aber wir brauchen ja auch dringend jeden Euro. Im Tierheim leben ca. 600 Hunde, die jeden Tag Hunger haben, Medikamente brauchen und versorgt werden müssen
Der Parkwächter von San Gennaro hängt jeden Tag die Kette ein wenn ich komme und geht weg, muß dann aussteigen, die Kette aufmachen damit ich rein fahren kann und er hängt sie dann immer sofort wieder ein, sodass sich das Spielchen beim raus fahren wiederholt, nur daß er dann hinter mir die Kette nicht mehr einhängt. Habe dann mit dem Chefpater gesprochen und dann war’s vorbei mit der Schikane. Warum er das macht? Vielleicht weil ich eine Frau bin oder Deutsche? Apropos Deutsche: Eine Frau, die sah, daß ich Futter zu den Katzen brachte, fragte mich, ob ich eine „Gattara“ sei. So nennt man in Italien Frauen, die sich um Katzen kümmern. Als ich es bejahte fand sie das ganz toll, bis sie meine Autonummer gesehen hat und wissen wollte, ob ich Deutsche sei. Als ich bejahte, sagte sie, alle Deutschen sind böse. Auf das Warum, sagte sie nur Hitler! Hitler war gar kein Deutscher sagte ich ihr und ob sie schon mal in Deutschland war oder Deutsche kenne. Sie verneinte. Sagte ihr, in Italien gebe es viele Diebe, trotzdem sage ich nicht, alle Italiener sind Diebe und daß es für mich Dummheit ist, ein ganzes Volk zu verdammen, wegen eines Mannes, der noch nicht mal Deutscher war. Als ich mich von meinen Katzen verabschiedet habe, sagte die Tochter, die spricht mit den Katzen!
Nerina ist ein schwarzes Hundemädchen, das im Campingplatz völlig verängstigt und verhungert ankam. Lange wussten wir nicht, ob es ein Männchen oder Weibchen ist, da sie den Schwanz immer eingeklemmt trug. Sehr langsam hat sie Vertrauen gefasst und man konnte ihr Augentropfen in das verletzte Auge tun, sie wurde gebadet und die langen Zotteln abgeschnitten. Von den Italienern, die sie mitnehmen wollten, ließ sie sich dann nicht mehr anfassen. Tierfänger sollten den Hund einfangen. Zum Glück war Nerina nicht zu finden, die wollten aber am nächsten Tag wieder kommen. Die Holländer, bei denen sie dann war, hatten versprochen, beim Einfangen zu helfen. Als ich abends einen Käfig brachte, hat der Holländer gesagt, das wäre nicht ihr Problem und sie würden nicht helfen den Hund einzufangen, obwohl ich ihnen erklärt hatte, was auf die Hündin zukommen würde, wenn die Tierfänger sie weg bringen. Zum Glück kam am nächsten Tag eine Freundin und wir haben den Hund gekriegt und ich habe sie nach Licola ins Tierheim zu Giovanna gebracht. Dort hatte sie dann am Vorplatz vom Büro, da alle Boxen voll waren (Giovanna hat ca. 700 Hunde), ein Einzelzimmer mit Iglu, einschließlich Kissen zum Schlafen. Gefressen hat sie tagelang nichts. Wurde dann aber schnell sehr zutraulich. Eine Frau aus Milano rief an, sie hatten sich im Urlaub auf unserem Platz in Nerina verliebt, konnten sie aber aus Platzgründen nicht mitnehmen, würden sie aber gerne haben. Alessandra, die im Internet Besitzer für Hunde sucht, hat sie dann auch nach Norditalien gebracht. Vorher haben wir sie noch kastrieren lassen.
Ich wünsche Ihnen eine frohe Adventszeit, ruhige Weihnachten und für das Neue Jahr alles Gute, vor allem Gesundheit und den Straßentieren ein besseres Leben. Ich danke für alle Spenden, die direkt dort ankamen, wo sie gebraucht werden.
Margret Bauner 

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