Deckelklo macht Katze froh?


(Matt ist ein Fundkater, der nun schon einige Zeit in einer unserer Pflegestellen sitzt. Leider hat sich bisher niemand gemeldet, der ihn vermisst, was uns und der Pflegestelle vollkommen unbegreiflich ist, denn Matt ist ein absoluter Traumkater. Er ist geschätzte 6 Jahre jung, kastriert, entwurmt, entfloht, gechippt und wird bei der Vermittlung auch geimpft sein. Er lebt zurzeit in einer Pflegestelle ohne Probleme mit anderen Katzen und auch Hunden zusammen, wobei man aber sagen muss, dass ihn seine vierbeinigen Mitbewohner nicht sonderlich interessieren.
Kontakt:
Nina Schön, Telefon (02 01) 999 68 33
oder E-Mail an: schoen(at)agtiere.de)



Eigentlich werden Katzentoiletten ja für Katzen gemacht. Eigentlich....

In Wirklichkeit sind sie natürlich einzig und allein auf das menschliche Bedürfnis zugeschnitten, ein Haustier zu haben, das möglichst wenig Schmutz und Geruch verbreitet. Das glauben Sie nicht? Deckelklos sind der beste Beweis. Keine einzige Katze würde in freier Natur jemals eine lichtlose, enge, stinkige Höhle aufsuchen, um Kot oder Urin abzusetzen. Was würde Ihnen wohl besser gefallen: Möchten Sie sich in ein enges Kabuff zwängen, in dem es stinkt und Sie sich nicht bewegen können? Oder lieben Sie Ihr bequemes Badezimmer mit viel Licht, Luft und Komfort?
Gut, zugegeben, das ist ein unzulänglicher Vergleich. Aber bedenken Sie bitte: Katzen sind Beutegreifer, aber auch Beutetiere. Sich freiwillig in eine Höhle zu setzen, die kein freies Sichtfeld bietet, während draußen potenzielle Gefahren lauern, widerspricht allen Instinkten. Und die sind bei  unseren Hauskatzen noch genauso ausgeprägt, wie bei den wilden Verwandten. Wer aber seine Katze dazu zwingt, gar ein Deckelklo mit Schwingtür zu benutzen, verlangt eigentlich Unmögliches, zumindest absolut Instinktwidriges.
Wer jetzt sagt, er habe für seine Katze schon immer eine solche Toiette im Einsatz gehabt, dem soll gesagt sein: Dass Ihre Katze nicht neben das Ungetüm uriniert, heißt noch lange  nicht, dass sie sich wohl fühlt. Spätestens aber dann, wenn eine Katze zeigt, dass ihr eine  geschlossene Toilette Angst macht  oder wenn es einem Mehrkatzenhaushalt zu Mobbing kommt, dann gibt es nur eine Devise: Freiheit auf der Toilette und Deckel runter. Denn kluge Katzen - und welche sind das nicht - mobben die Rivalen bevorzugt beim Schlafen, Fressen und beim Absetzen von Kot oder Urin. Denn dann ist die Gegnerin beschäftigt und abgelenkt. Was kann es Einfacheres und Wirkungsvolleres geben, als sich oben auf den Deckel zu legen und der anderen Katze den Ausgang aus einer stinkigen Höhle zu versperren? Das bedrängte Tier wird die Toilette daraufhin früher oder später komplett meiden.

Kommentare

  1. Ich kann dem nur zustimmen. Seit 20 Jahren lebe ich mit Katzen zusammen. Meinem ersten Kater wollte ich eines Tage etwas Gutes tun und kaufte ihm eine Deckeltoilette. Ich dachte, wenn so etwas angeboten wird, dann besteht auch Nachfrage. Also gekauft und aufgestellt. Mein Kater guckte mich an, guckte die Toilette an und es sah aus als wollte er fragen:"Was ist das, und wo ist mein Klo?" Als der Drang zu groß wurde, traute er sich halb rein, machte wieder einen Schritt rückwärts blieb zwischen Klappe und Deckelrahmen hängen, sprang hoch, riss den Deckel von der Toilette und war verschwunden. Also: Deckel ab, Katze froh. Aber schön, dass wir es ausprobiert haben ;-)

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