Weihnachtsbrief von Margret Bauner

Einige von Ihnen werden sich noch an die Geschichte von Nonnina erinnern. Hier kommt ein weiterer Bericht von Margret Bauner über ihre Arbeit in Italien:

Liebe Tierfreunde,

wir sind wieder da. Dieses Jahr sind wir etwas früher zurück gekommen, das Wetter hat nicht mitgespielt. Hier ging es dann gleich mit einem Paukenschlag los: Ich wurde von lieben Mitmenschen anonym wegen erwerbsmäßigem Katzenhandel angezeigt. Ich erfuhr, dass unsere Nachbarn eine Kampagne gegen uns, bzw. unsere „vielen“ Katzen gestartet hatten, die alle beim Nachbarn in den Garten machen, der ganze Garten stinkt nach Katzen. Zur Information: wir haben jetzt 1 Kater, im Frühjahr waren es 2 Katzen, die rausgehen. Muss aber auch sagen, dass andere Nachbarn entsetzt sind und rührend besorgt, mich wieder aufzumuntern, wir haben also nicht nur Feinde hier. Das ist gut zu wissen. Dafür bedanke ich mich ganz herzlich.

Bedanken möchte ich mich auch ganz herzlich, im Namen der Katzen, bei den Tierfreunden, die in meiner Abwesenheit meine Straßenkatzen hier gefüttert haben. Bei allen, die mir helfen zu helfen, das freut mich immer sehr.

Dieses Jahr habe ich 41 Kater und 51 Katzen kastrieren lassen.

Es war wieder ein schlimmer Sommer für mich. Kurz bevor wir weggefahren sind, musste ich meine Domenica wegen Thrombose einschläfern lassen. Sie hat mich in Italien immer zum Pool begleitet und hatte dort ihren „Fan-Club“. Alle waren sehr bestürzt, dass sie nicht mehr kommen kann. Meinen Rossolino, mein Baby, haben Straßenhunde tot gebissen. Unser Harlecino, der immer mit ihm zusammen war, hat sehr gelitten, leidet heute noch. Nonnina ist gestorben, sie war alt und krank. Leider hatten wir sie nicht mal ein Jahr, habe sie letztes Jahr erst gefunden. Wir haben sie sehr geliebt.

Habe wieder neue Futterstellen gefunden, soweit möglich, die Katzen zum kastrieren eingefangen, jede Menge Katzenbabys aufgezogen und jetzt noch 10 bei mir, die auf ein gutes Plätzchen warten. Sind alle ganz lieb.

Dieses Jahr hatte ich auch eine Gruppe Hunde. An einem Futterplatz, ich wusste von dem Freund, der dort im Winter gefüttert hatte, dass da viele Hunde sind. Es waren 11 große Hunde. Von meinen 7 Katzen waren nur noch 3 übrig. Ich wollte die Hunde nicht füttern wegen der Katzen. Als dann aber die Hundemami mit 10 Welpen ankam, die Futterstelle ist bei einem Müllplatz, um nach Futter zu suchen und wenn sie nichts gefunden haben, Erde gefressen haben, habe ich es nicht fertig gebracht, nicht zu füttern. So hatte ich dann jeden Tag einen großen Eimer dabei, gemischt mit eingeweichtem Brot, Nudeln, so vorhanden, vom Ristorante, Dosen- und Trockenfutter, das ich den Hunden auf der gegenüber liegenden Seite in Obstkistchen servierte. Hätte es viel leichter haben können mit Trockenfutter, aber das haben die Hunde nicht gefressen, sicher weil sie es nicht kannten. Manchmal, wenn wir nichts anderes hatten, habe ich nur Trockenfutter hin, das war dann aber am nächsten Tag unberührt. Sind halt „dumme“ Hunde, mit Katzen ist das nie passiert.

Alle Hunde, bis auf die Mami, waren sehr scheu, manche hatten auch Angst vor ihren Artgenossen. Die haben dann gekriegt, was übrig war. Es hat mich jeden Tag Nerven gekostet, die Kleinen sind über die Straße gerannt, dort rasen die Autos wie verrückt um die Kurve. Eines Tages sah ich was Braunes auf der Straße liegen. Es war ein Hundebaby, das tot gefahren wurde. Es war noch ganz warm. Als ich es von der Straße wegtrug, die Hundemutter leckte es ganz verzweifelt, wollte dass es wieder aufsteht, bildete sich eine lange Schlange von Autos. Jeder wollte wissen, was passiert ist, auf einmal konnte man langsam fahren und sogar anhalten. Meine Tierärzte haben angefangen, die Hunde zu kastrieren. Ist nicht leicht, da die Tiere sehr scheu waren, selbst mit der Hundefalle, die wir letztes Jahr gekauft haben, war es nicht möglich, alle zu bekommen. Das ganz scheue Weibchen wurde tot gefunden. Da alle Hunde sehr groß sind, wurden die „Kleinen“ auch bald sehr groß. Ich hoffe, dass es den Tierärzten gelingt, die restlichen Hunde, auch die Babys, zum kastrieren einzufangen. Geld für die OP haben wir dort gelassen. Die Hunde müssen ins Tierheim gebracht, kastriert werden und auch dort bleiben, bis sie sich erholt haben. Katzen erholen sich von dem Eingriff wesentlich schneller als Hunde, habe ich festgestellt.

Oft hielten Leute, haben das Fenster einen Spalt aufgemacht und mich gefragt, ob ich denn keine Angst hätte. Fußgänger haben einmal gefragt, ob sie ohne Gefahr vorbei gehen könnten Eigentlich bin ich kein Held im Umgang mit großen Hunden, vor denen hatte ich aber keine Angst. Als die Mami wieder läufig war, konnte ich hautnah miterleben, wie das abläuft. Einmal habe ich 13 Rüden gezählt, vom Dackel bis zur Dogge, die hinter ihr her waren. Sie bekommt aber keine Kinder mehr.

Wir haben ein Patenkind im Tierheim von Giovanna: Damiana (unser Club heißt Damiani, daher der Name). Sie war auf einmal da. Da die Besitzer keine Tierfreunde sind, hatten wir Angst, dass sie eingefangen und weit weg aus dem fahrenden Auto geschmissen würde. War schon öfters so, einmal hat ein Kellner das beobachtet und den total verstörten Hund wieder eingefangen. Damiana ist wirklich keine Schönheit, braun und was vom Kampfhund drin. Ich sagte meinem Mann er soll den Hund bewachen, wollte mit dem TA sprechen. Als ich mit dem Telefon zurück kam, saßen Beide friedlich zusammen auf der Hollywoodschaukel und als die Tierärztin die Autotür aufmachte und sagte, einsteigen, stieg sie ohne Widerrede ein. Es ist eine kastrierte Hündin, also sicher ausgesetzt Musste versprechen, wenigstens zu versuchen einen Platz für sie zu finden, Giovanna hat ja schon 700 Straßenhunde.

Hilfe für Katzen und Hunde in Deutschland und Italien

Kontaktadresse: Margret Bauner, Bergstraße 25, 97076 Würzburg, Tel. 0931 / 27 26 40 Sommer: 0039 / 333 2329280, bauner@gmx.net


Spenden sind steuerlich absetzbar Würzburg, November 2009


Hypo Vereinsbank:
Konto Nr. 1490 245 703
BLZ 790 200 76


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