Darf ein Tier mit ins Bett?



Kaum hat am vergangen Sonntag die WDR-Sendung "Tiere suchen ein Zuhause" das Thema aufgegriffen, kommt heute die Stiftung Vier Pfoten mit dem selben Thema.
Im TV-Beitrag kommt Hundetrainerien Heidi Reutlinger zu Wort, Autorin des Buches "Runter von der Couch". Ihr Fazit: Bei Beachtung von Hygienemaßnahmen dürfen Hunde ruhig das Bett des Menschen teilen. Und: „Die Hunde, die ins Bett dürfen, haben es definitiv besser. Es ist weich, es ist kuschelig, es ist warm und vor allen Dingen die Nähe zum Menschen, zum Familienmitglied, zum Rudelmitglied ist gewährleistet. Es gibt für den Hund nichts Schöneres als Kontaktliegen. Also aus meiner Sicht auf jeden Fall rein ins Bett“, meint Verhaltenstherapeutin Heidi Reutlinger. So wird sie im begleitenden Textbeitrag zur Sendung zitiert.

Stiftug Vier Pfoten dagegen wärmt alte Meinungen auf: "Besondere Vorsicht ist bei Hunden geboten, die zur Dominanz neigen. Das Zugeständnis einer erhöhten Liegeposition deuten sie häufig als eine Aufwertung ihrer Position im Rudel." Die Hundetrainerin und Tiertherapeutin vertritt eine andere Meinung: "In der Öffentlichkeit herrscht häufig immer noch die Meinung, dass es zu Dominanzproblemen kommt, wenn man es den Hunden erlaubt, ins Bett zu kriechen. Wenn der Hund sehr dominant ist, wenn das Verhalten soweit geht, dass der Hund den Besitzer nicht mehr ins Bett lässt, dann ist Zeit, tatsächlich etwas zu unternehmen. Aber wenn es andere Fragen sind wie Territorialverhalten oder Beutetrieb, das hat nichts mit dem Verhalten im Bett zu tun. Da muss man wirklich die anderen Probleme angehen und kann den Hund getrost im Bett lassen.“

Dieser Meinung schließen wir uns gerne an!

Und nun zu den Katzen: "Katzen sind meist nur bedingt erziehbar. Bestrebungen, das Bett des Halters als Schlafplatz zu nutzen, können in der Regel nur kurzfristig unterbunden werden. Häufig springen die Tiere in einem unbeobachteten Moment wieder hinein. Eine verschlossene Schlafzimmertür ist oft die einzige Möglichkeit, Katzen wirkungsvoll aus dem Bett zu verbannen", so die Stiftung Vier Pfoten. Und weiter:

„Zwar wissen die meisten Hunde und Katzen einen komfortablen Schlafplatz durchaus zu schätzen, aber dieser muss nicht im Bett sein. Für das Wohlergehen des Tieres ist die Möglichkeit zur artgerechten Beschäftigung viel wichtiger als ein Platz im Bett ihres Halters."

Dass Katzen nur bedingt erziehbar sind, ist allerdings ein gern verbreitetes und geglaubtes Märchen. Gerade sehr menschenbezogene oder ängstliche Tiere suchen den Kontakt zum Menschen im Bett nicht nur, sie brauchen ihn auch. Vor allem dann, wenn ein freundlicher Artgenosse fehlt, mit dem derartiges Komfortverhalten ausgeübt werden kann. Hier geht es nicht um einen komfortbalen Schlafplatz. Den bietet auch jedes Hunde- oder Katzenkörbchen. Es geht darum die Körperwärme und den Geruch des Menschen zu spüren und mit dem eigenen Geruch zu verbinden, ein ganz ursprüngliches soziales Bedürfnis. Also: Bei Beachtung von vernünftigen Hygienemaßnahmen: Kazten brauchen einen Platz im Bett!

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