Die Geschichte von Nonnina, Teil I

Immer wieder machen Menschen mit viel Mut viel für Tiere in Not: Vor allem im Süden erfordert praktizierter Tierschutz persönliches Engagement über alle denkbaren Maßen hinaus. Und es sind oft Einzelkämpfer, die sich einsetzen und hinsehen, wo andere gleichgültig wegschauen. Gebraucht wird aber auch Hilfe aus Deutschland.

Wir veröffentlichen deshalb hier die Geschichte von Nonnina und anderen Leidensgenossen, weil sie so typisch ist für das Elend der Straßentiere. Wer die Autorin des nachfolgenden Briefes unterstützen möchte, kann hier Kontakt aufnehmen:Kontaktadresse: Margret Bauner, Bergstraße 25, 97076 Würzburg, Tel. 0931 / 27 26 40 Sommer: 0039 / 333 2329280, bauner@gmx.net

Spenden sind steuerlich absetzbar
Hypo Vereinsbank:
Konto Nr. 1490 245 703
BLZ 790 200 76


Liebe Tierfreunde,
vielen Dank für ihre Spenden für die Tiere von Neapel.
Dieses Jahr sind wir am 29.10.08 zurück gekommen. Das Wetter war noch schön, heiß am Tag und warm in der Nacht. Wir haben 17 Katzen mitgebracht. Sechs kleine sind jetzt noch bei uns zum Vermitteln und eine alte Katze, Nonnina, die Omama, darf bei uns bleiben.

Mein Oldi mag sie gar nicht, wenn immer er sie sieht, knurrt und faucht er, als wenn er sein Leben verteidigen müsste gegen sie. Dabei ist sie ganz lieb, schläft viel, direkt an den Heizkörper angeschmiegt, freut sich, dass sie im Warmen ist, nach all den Jahren auf der Straße. Der Tierarzt schätzt sie auf 15 Jahre, einen Zahn musste sie schon abgeben, der war sehr schlecht und sie hatte Schwierigkeiten beim Essen. Vor allem muss sie Streicheleinheiten nachholen. Hoffe doch sehr, dass Oldi sich mit ihr aussöhnt.

Anfang Oktober waren unsere Freundinnen Martina Pietrus und Margit Goldhammer (Piegoldtours, immer tierisch gut unterwegs) bei uns in Neapel und sind mit 10 Hunden und 16 Katzen zurück gefahren, mit Schnee am Brenner und im Auto Eiseskälte, da die Heizung ausgefallen war. Von dieser „Lieferung“ warten auch noch sechs Kittys auf ein gutes Leben in ihrer eigenen Familie. Dieses Jahr haben wir 34 Katzen und 21 Hunde von der Straße nach Deutschland gebracht.

Zum Kastrieren habe ich 65 Katzenweibchen und 56 Katzenmännchen gebracht Eine neue Futterstelle habe ich, die Katzen vom Haus des Notars. Der Fischer von Bacoli wollte voriges Jahr schon mit dem Notar sprechen, ob ich die Katzen fangen und kastrieren lassen kann. Dieses Jahr meinte der Tierarzt (TA) ich sollte selbst fragen. Ich dachte mir aber, wenn sie nein sagen, kann ich nichts machen, und fing an zu fangen. Die erste Falle stand noch nicht richtig, war auch schon ein Mann da und wollte wissen, was ich da mache. Als ich ihm sagte, ich wolle die Katzen zum TA bringen, da es ihnen nicht gut geht, was auch stimmte, hat er gemeint, ich könne die ruhig behalten, gefüttert würden sie nicht.

Die sechs Katzen waren in einem erbarmungswürdigen Zustand, habe sie auch alle an einem Tag bekommen, sie waren total ausgehungert. Der Tierarzt hatte Bedenken, zu kastrieren, weil sie wirklich schlimm dran waren. Der Mann hatte mir auch gesagt, dass es keine Jungen mehr gibt. Ich denke mir, entweder sind die gleich gestorben oder die Weibchen waren einfach zu schwach. Sie hatten Durchfall, der wie Wasser raus lief, habe sie übers Futter entwurmt und aufgepäppelt. Ein Weibchen, Mimi, wurde so zutraulich, dass ich sie immer erst streicheln musste, bevor sie anfing zu fressen. Später kam dann noch ein Kater dazu, der mir aber nicht mehr in die Falle ging.

Jedenfalls hat er sich als Boss aufgeführt und die Katzen auch über die, viel befahrene Straße gejagt. Meine Mimi habe ich dann auch tot auf der anderen Straßenseite gefunden. Habe gleich gewusst, als sie nicht da war, dass was passiert sein muss. Ihr Tod hat mir sehr weh getan. Hatte schon geplant, sie mit nach Deutschland zu nehmen, weil sie so lieb und zutraulich war.


Lesen Sie morgen weiter Teil II

Kommentare