Vögel füttern? Mit Bedacht

Es wird geschätzt, dass es rund 250 Vogelarten gibt, die hierzulande brüten, aber im heimischen Garten oder auf dem Balkon lassen sich nur einige wenige sehen. Und auch an Futterstellen, ob Häuschen oder Spender, kommen nur ungefähr ein Dutzend verschiedene Vogelarten. Winterfütterung von heimischen Vögeln ist also nicht wirklich ein Beitrag zum Naturschutz. Aber sie kann helfen, über die Beobachtung Interesse zu wecken und für den Vogelschutz zu sensibilisieren.
Vor allem Kinder sind wissbegierig und wollen gerne lernen und verstehen, welche gefiederten Gäste denn da ins Vogelhaus kommen. Das lässt sich prima spielerisch nutzen: Mit Zeichnungen oder Fotos und einem Vogelbestimmungsbuch kann man sehr schnell herausfinden, wer die fliegenden Besucher sind.
Zu den bekanntesten und beliebtesten gehören ganz sicher die Blau- und Kohlmeisen, leicht zu erkennen an ihrer „Kopfbedeckung“. Auch die Amseln, vor allem die schwarzen Männchen mit den gelben Schnäbeln lassen sich gut von anderen unterscheiden. Drosseln und Stare gehören ebenfalls zu den häufigen und bekannten Besuchern. Gut zu erkennen sind die Dompfaffen: Auch hier tragen wieder die Männchen ein leuchtend rotes Brustgefieder. Bei den Rotkehlchen ist der Name Programm und macht es einfacher, sie von anderen zu unterscheiden.
Schwieriger wird es da schon bei den vielen Finkenarten. Den heimischen Buchfinken können Beobachter an seiner blaugrauen Kopfplatte, dem rotbraunen Rücken und der rötlich-braunen Unterseite erkennen. Und wenn sich einmal ein Vogel am Futterhäuschen zeigt, der ein auffällig olivgelbgrünes Gefieder mit zitronengelber Unterseite zeigt, dann handelt es sich womöglich um einen Grünfinken.
Wunderschön und gut an ihrer Größe und ihren blau-schwarz gebänderten Flügeldecken zu identifizieren sind Eichelhäher – aber sie können an Futterstellen nur noch selten beobachtet werden. Genau so wie ein Vogel, der eigentlich als der bekannteste und beliebteste aller heimischen Vögel gilt: der Haussperling oder Spatz, dessen Bestand seit Jahren massiv zurückgeht. Auch wenn diese gefiederten Besucher nur einen kleinen Ausschnitt der heimischen Vogelwelt ausmachen: Nicht alle mögen und vertragen das gleiche Futter. Körnerfresser, also Finken, Sperlinge oder Zeisige und Eichelhäher bekommen eine Körnermischung, die Sonnenblumenkerne, Hanf, Hirse und Nüssen enthalten darf. Die Insektenfresser, dazu gehören Meisen, Rotkehlchen und Zaunkönige, freuen sich über Pflanzenfett mit Hafer- oder Weizenflocken, Früchte und kleine Sämereien, also alles, was auch ein Meisenknödel enthält. Immer tabu sein sollte dagegen altes Brot, das quillt und im Vogelmagen klumpt.
(Foto: Pixelio)

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