Sie erinnern sich: Vor einiger Zeit hat der WDR in seiner Sendung "Tiere suchen ein Zuhause" über unsere Arbeit mit Rusty und Twingo berichtet. Die beiden waren damals acht Monate alt und hatten sich bislang immer gut verstanden. Rund zwei Wochen nach der Kastration brachen heftige Aggressionen aus. Rusty verletzte Twingo schwer am Auge. Der Tierarzt wusste keinen Rat.
Und Zuhause angekommen, ging der Katzenkrieg unvermindert weiter. Unser erster Verdacht ging in Richtung einer "umgeleiteten Agression", kein seltenes Phänomen, wenn Katzen vom Tierarztbesuch nach Hause kommen. Nicht nur steht der Patient dann noch unter Schock - er bringt auch einen "Geruchscocktail" mit, der beim Mitbewohner Angstaggression auslöst. Seltsam nur, dass dieses Verhalten erst zwei Wochen nach der Kastration auftrat....
Der Hausbesuch ergab folgendes: Obwohl Brüder, war Kater Rusty von Anfang an der Größere, Stärkere, Mutigere. Und er war im Gegensatz zu seinem Kumpel Twingo auch gesund. Der schwarz-weiße Bruder war aufgrund einer langwierigen Erkrankung kleiner, dünner, ängstlicher, zurückhaltender. Im Alter von acht Monaten befanden sich die beiden zudem inmitten der "Pubertät" , in der die Stellung in der Familie und auch die Beziehung zueinander neu geklärt wird. Daran ändert auch die Kastration nur langsam etwas - die Hormone bestimmten damals das Aggressionsverhalten.
Den "Thunfischtrick", den der WDR so schön gezeigt hat, können Sie "live" ansehen. Doch das war nur der Anfang: Die Besitzerin hat weiter tapfer durchgehalten und zwei wichtige Spielregeln konsequent beobachtet:
Damit sollten die Kater lernen, dass der Anblick des jeweils anderen immer gekoppelt war mit Belohnung - und so auf Dauer wieder zu einem entspannten Verhältnis finden.
Heute, rund drei Monate später, ist wieder Frieden eingekehrt. Die Jungs sind ein Herz und eine Seele.
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