Experte hält Katzen-Hausarrest für wirkungslos


Hausarrest für Katzen ist nach Meinung eines Experten kein geeignetes Mittel, die weitere Verbreitung der Vogelgrippe einzudämmen. "Eine Katze lässt sich nicht einsperren. Das wird von den Behörden zu eng gesehen", sagte Reinhard Böhm, Leiter des Instituts für Tierhygiene an der Uni Stuttgart-Hohenheim, in einem dpa-Gespräch.

Vielmehr müsste Geflügel geimpft werden. "Ich halte eine Impfung für die Bekämpfung der Vogelgrippe für eine gute Lösung." Es gebe bisher keine Hinweise auf eine Übertragungsgefahr durch Katzen auf den Mensch. Gesichtskontakt mit den Tieren sollte allerdings generell vermieden werden. Die Einrichtung von Sperrbezirken seien dagegen wichtig, um eine Ausbreitung des Virus zu verhindern. "Das sind angemessene Maßnahmen", sagte Böhm.

Die Impfung von Geflügel ist in Deutschland nach wie vor umstritten. Mehrere Wissenschaftler haben Bedenken, weil geimpfte Tiere den Erreger unbemerkt weitergeben können und noch keine Unterscheidung zwischen geimpften und infizierten Tieren möglich ist.

"Derzeit hätte ich keine Bedenken, die Tiere nach draußen zu lassen", sagt Andreas Bulgrin, Vorstandsmitglied der praktizierenden Tierärzte im Landesverband Nordrhein-Westfalen. Allerdings nur, so lange in NRW kein Verdachtsfall besteht. "Katzenbesitzer sollten Acht geben, wie sich das Seuchengeschehen weiterentwickelt. Sollte das Vogelgrippe-Virus irgendwo in NRW nachgewiesen werden, dann müssen die Katzen in dieser Region auf alle Fälle drinnen bleiben", ist der Experte überzeugt. Heute morgen hat sich auch der WDR in einem Hörfunkbeitrag mit dem Thema "Hausarrest für Katzen" beschäftigt.



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