Vogelgrippe: Glöckchen am Katzenhals vertreiben Vögel

Darf die Hauskatze noch draußen streunen? Ist der Kanarienvogel in Gefahr? Sind rohe Eier derzeit tabu? Seit die Hotline des Bundeslandwirtschaftsministeriums freigeschaltet wurde, laufen dort die Drähte heiß. "Etwa 80 Prozent der Anrufer machen sich Sorgen, dass sich ihr Hund oder ihre Katze anstecken und sterben oder ihren Besitzer anstecken könnten", sagt Rolf Krieger vom Nationalen Krisenzentrum für Tierseuchen. "Wir versuchen, die Menschen zu beruhigen." An erster Stelle stehe dabei der Hinweis, dass in der Europäischen Union Wildvögel betroffen sind und weder Hühner noch Singvögel. "Haustiere können das Virus theoretisch über Kot an ihren Pfoten herumtragen", erklärt Krieger. "Es ist aber auf der ganzen Welt noch nie von erkrankten Hunden berichtet worden." Bei Katzenarten sei das anders, bislang erkrankte Tiere hätten allerdings große Mengen von verseuchtem Fleisch gegessen.
 
"Die Leute haben Befürchtungen, dass ihrer Katze etwas passieren könnte", sagt auch die Vize-Sprecherin des Bundesverbands Praktizierender Tierärzte, Ulrike Kammler, in Frankfurt/Main. Doch sie betont: "Es gibt keinen Grund, sich Sorgen zu machen." Katzen müssten nicht im Haus gehalten werden. Außerdem kämen Katzen in Deutschland - wenn überhaupt - hauptsächlich mit Singvögeln in Kontakt, von denen keine Gefahr ausgehe. "Wer ganz sicher gehen will, kann seine streunende Katze aber mit einem Glöckchen am Halsband schützen, das die Vögel vertreibt", rät die Tierärztin.

Kommentare