Aggressive Katze, Teil II

FORTSETZUNG

Wenn eine Kazte scheinbar plötzlich "aus dem Hinterhalt" einen Menschen oder eine andere Katze angreift, dann trägt ihr das schnell den Ruf ein, heimtückisch und boshaft zu sein. Nichts davon stimmt. Eine Katze greift nicht grundlos an, nur verstehen wir längst nicht immer den Zusammenhang.

Im ersten Teil ging es um das Phänomen der umgeleiteten Aggression. Am besten ist es, bewusst zu versuchen, hier nicht menschlich zu denken und zu handeln, sondern sich zu überlegen, was eigentlich "normales", artspezifisches Katzenverhalten ist und bedeutet.

Katzen als Beutegreifer haben das Waffenarsenal eines Räubers und auch die dazu gehörigen Instinkte. Wenn sie in Panik geraten, sei es durch ein unbekanntes Geräusch, sei es durch einen großen Schmerz, sei es durch das Alarmsignal einer anderen Katze, dann kann es einfach sein, dass die Panik "umschlägt" in Aggression. Ein bekanntes Phänomen, denn im Körper laufen ja auch nicht unähnliche Vorgänge ab: Alle Systeme, Herz-Kreislauf, Gehirn, Stresshormone laufen auf Hochtouren: Es ist höchste Alarmstufe.

Wichtig ist, zu verstehen, dass diese Aggression situationsbedingt ist. Entfällt der angstauslösende Reiz, wird sich auch das Tier wieder beruhigen. Hilfreich können Anti-Angstmittel aus der Homöopathie sein, in jedem Fall aber unbedingt der bekannte und vertraute Tagesablauf und die gleichen Rituale. Kontraproduktiv ist dagegen, wenn der Halter nun seinereits Angst hat und die Katze dementsprechend behandelt: Zuneigung verweigert oder bestraft. Denn die Katze hat vermutlich den Auslöser längst vergessen und versteht den Zusammenhang zwischen den beiden Situationen nicht.

Also, denken Sie kätzisch!

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