Ist der Mensch etwa nicht die Krone der Schöpfung?



(Foto: Pixelio, Bellach)

Die Wissenschaft tut sich schwer damit, Tieren Gefühle oder etwa gar eine Seele zuzusprechen. Müsste sie dann nicht etwa zugeben, dass wir Menschen gar nicht so einzigartig sind, wie wir immer denken? Immer mehr häufen sich aber die Beweise dafür, dass wir nur Teil einer unendlich langen und langsamen Entwicklung auf dieser Erde sind. Und dass wir vieles, was wir an uns so schätzen, mit anderen Lebewesen teilen.
Mitgefühl etwa? Die Frage, ob es im Tierreich echtes altruistisches Verhalten geben kann, ist immer noch heiß umstritten. Da kommt folgende Meldung:

Auch Schimpansen helfen ihren Artgenossen selbstlos. Sie tun dies jedoch meist nur nach besonderer Bitte. Das haben Forscher der japanischen Universität Kyoto in verschiedenen Tests herausgefunden.

Diese Art von Uneigennützigkeit könnte anfangs die Entwicklung des Altruismus unter Menschen befördert haben, schreiben Shinya Yamamoto und seine Kollegen im Journal «PLoS ONE» vom Mittwoch. Altruismus ist Handeln aus Selbstlosigkeit oder aus Solidarität heraus.

Die Forscher starteten mit sechs Schimpansen-Paaren verschiedene Experimente. Dabei saßen jeweils zwei Affen in je einem angrenzenden und durchsichtigen Käfig. Im ersten Experiment brauchte ein Tier einen Stock, das andere einen Strohhalm - die aber jeweils im falschen Käfig lagen. Im zweiten Versuch wurden die Paare in einer Situation getestet, in der es keine Chance zum Revanchieren gab, weil nur ein Werkzeug vorhanden war.

Ergebnis: Die Tiere überreichten die Werkzeuge vornehmlich, nachdem der Partner aktiv darum gebeten hatte, in dem er beispielsweise die Hand durch ein Loch streckte oder in die Hände klatschte. Und die Hilfe kam selbst dann, wenn es keine Hoffnung auf ein Revanchieren durch den Partner gab wie im zweiten Experiment. Die Tiere mussten nicht einmal miteinander verwandt sein.

«Während Menschen anderen helfen, ohne dazu aufgefordert zu werden, bieten Schimpansen Partnern in Schwierigkeiten kaum freiwillig ein nützliches Werkzeug an», sagte Yamamoto.

Quelle: Süddeutsche Zeitung

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