Ankommen im neuen Leben - und alles macht Angst

 
Vorhin klingelte wieder das Telefon: Eine Katze aus dem Tierheim ist vor anderthalb Tagen eingezogen. Sie verkriecht sich nur, frisst und trinkt nicht. Sie hat, obwohl als sozial beschreiben, auch panische Angst vor der vorhandenen Katze. Die Halterin macht sich Sorgen.
Ja, das ist nur zu verständlich. Wer ein Tier adoptiert, möchte, dass es sich wohlfühlt. So große Angst macht betroffen. Wir möchten gerne helfen, wissen aber nicht wie.

Keine Katze verhungert freiwillig. Wenn sie einen, zwei, oder drei Tage nicht frisst, ist das nicht schön. Aber wichtig ist, dass sie Flüssigkeit zu sich nimmt. Dauert der Zustand eine Woche lang an, ist spätestens dann der Tierarzt gefragt.


Sam, der nach vielen Jahren dank TASS0 wiedergefunden werden konnte. Im Moment hat er noch viel Angst. Er lebt in einer Pflegestelle in Velbert und sucht ein Zuhause als Einzelkater im Großraum Essen/Wuppertal/Düsseldorf. Sam ist gesund und zehn Jahre alt, Kontakt 0202/7379140  
  Was können Menschen tun, um dem Neuankömmling zu helfen?

Einen ruhigen eigenen Raum zur Verfügung stellen und Rückzugsmöglichkeiten schaffen
Nicht sofort mit den anderen Katzen/Hunden/Tieren zusammenlassen
Höhlen und Verstecke anbieten
Futternapf und Toilette in die Nähe der Katze stellen       
Spielangebote machen, aber nicht bedrängen
Immer wieder vorsichtig den Kontakt aufnehmen, aber Katze nicht anstarren
Präsenz zeigen, aber nicht zu nahe kommen
Einfach da sein, vorlesen, damit die Stimme vertraut wird
Ale Arten von Fliegengittertüren können hilfreich sein, sind aber kein Allheilmittel
Pheromonstecker können helfen - aber sie sind eben nicht mehr als ein Duft

Das Wichtigste und wenn es noch so schwerfällt: Geduld bewahren und die Tiere in ihrem eigenen Tempo kommen lassen. Angst ist ein starkes Gefühl und sichert unter Umständen das Überleben. Kein Wunder, dass viele Katzen im Anfang instinktiv "in Deckung" gehen und erst langsam alles Neue erkunden. 

Und das ist nicht wenig: Neue Menschen, neues Revier, neue Artgenossen, Tagesabläufe - eine Vielfalt von Eindrücken stürzt auf den Neuankömmling ein. Und jede Katze hat ihre eigene Vorgeschichte und Erfahrungen. es wird und kann keine Patentrezepte für den Umgang mit der Angst geben. Außer den Rat, alles was Angst macht, in ganz kleinen Häppchen zu präsentieren um die Ungefährlichkeit zu beweisen. Bleibt das Tier ruhig und gelassen, kann man den Reiz verstärken und auch mit einer kleinen Belohnung arbeiten. Den großen Rest erledigt die Zeit.      

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