Gefährdete Nutztierrasse des Jahres 2014: Dülmener Wildpferde

 
Foto: GEH


Jedes Jahr wählt die GEH, die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V.  ein Tier oder eine Rasse "zur Rasse des Jahres". Diedmal das Dülmener Wildpferd.

Eine regionale Besonderheit in Westfalen

 
Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet des Dülmener Pferdes liegt in der Nähe der gleichnamigen Stadt Dülmen zwischen dem Ruhrgebiet und Münster.
Die älteste Kleinpferderasse Deutschlands wird bereits im Jahr 1318 urkundlich erwähnt. Die Besonderheit dieses Ponies liegt darin, dass 360 Tiere in der Wildbahn im Merfelder Bruch in wildpferdeähnlicher Haltung laufen. Außerhalb der Wildbahn gibt es bundesweit etwa 125 Tiere, sodass der Gesamtbestand dieser Rasse bei 485 Tieren liegt. Dies führt zur Einordnung in der Roten Liste der gefährdeten Nutztierrassen der GEH in Kategorie I extrem gefährdet.

Die besonderen Eigenschaften der Dülmener liegen in ihrer Robustheit und Genügsamkeit bei ausgesprochener Lernfreudigkeit und Umgänglichkeit. Dülmener haben viele Einsatzmöglichkeiten und werden als Reit-, Fahr-, Distanz- und Westernpferd eingesetzt und eignen sich zur Landschaftspflege auf extensiven Grünlandstandorten sowie Moor- und Heideflächen.
Die Fellfarbe der Dülmener ist sehr variabel und geht über einfarbig Mausgrau bis hin ins Dunkelbraune. Sehr ursprünglich sind der dunkle Aalstrich, das dunkle Schulterkreuz oder die Zebrierung an den Beinen.

Die GEH ernennt seit nun 30 Jahren alljährlich eine Nutztierrasse zur „Gefährdeten Rasse“ und macht damit deutlich, dass neben den Wildtieren und Wildpflanzen auch in der Landwirtschaft der Verlust der Vielfalt eingezogen ist. Vor dem Hintergrund der aktuell laufenden Diskussionen um Klimaveränderungen und Verlust der Biodiversität darf keine dieser an Standort und Klima angepassten Rassen verloren gehen.


Quelle: GEH

Kommentare