Wenn Mieze würgt und hustet: Erbrechen deutet oft auf eine Magenerkrankung hin

Katzen erbrechen grundsätzlich sehr leicht und manche auch häufig. Das kann mit der Art des Futters, einer Allergie oder Unverträglichkeit, Entzündungen des Magens, mit Fremdkörpern im Magen wie Gras, Haaren oder Plastik, aber auch Stress zusammenhängen oder einfach nur aus Protest gegen Fremde, neue Möbel oder ähnliche Veränderungen geschehen. Vielfach bleibt die Ursache unklar.

Auch gesunde Katzen erbrechen ab und zu, um den Magen von unverdauten Futterbestandteilen, zum Beispiel Haaren, zu befreien. Eindeutiger Hinweis ist ein herausgeürgter Haarknäuel in der Wohnung. Vor allem Halblanghaar- und Langhaarkatzen, die beim Putzen viele Haare verschlucken, brechen diese als Haarballen wieder aus. Durch Anbieten von Katzengras kann dieser normale "Reinigungsprozess" des Magens unterstützt werden. In diesen Fällen sprechen wir von einem physiologischen Erbrechen, da es sich um einen natürlichen und sinnvollen Prozess handelt.

Vorsicht allerdings bei anderem Grünzeug! Die Aufnahme von manchen Zimmerpflanzen kann zu schweren Entzündungen der Magenschleimhaut und zu starkem Erbrechen führen. Giftig sind zum Beispiel Ficus-Arten wie der Benjamina, verschiedene Philodendren, Efeu, Yukkapalmen, Dieffenbachie und das Madagaskarglöckchen. Auch Weihnachtssterne, Calla, Alpenveilchen, Narzissen oder Amaryllis können zur tödlichen Bedrohung werden.
Relativ häufiges Brechen (ein bis zweimal die Woche) kann normal sein. Tierärzte nennen dies gerne "Wohlstandserbrechen". Es tritt erfahrungsgemäß bei Katzen auf, die zu regelmäßig und reichlich hochqualitatives Futter bekommen.

Aufgrund von Magenübersäuerung oder Sodbrennen, wie beim Menschen nach einem Festgelage, kann es zum Erbrechen kommen. Wird das Futter sofort nach dem Fressen erbrochen, kann man es nochmals anbieten, das scheint uns nicht ganz so appetitlich, ist aber auch bei Wildkatzen als Vorverdauung normal. Doch mitunter zeigen Katzen auch "unmotiviertes Erbrechen" ohne erkennbaren Grund, bei dem nur klarer Schleim (evtl. sogar blutig) hervorgewürgt und mehrmals hintereinander erbrochen wird. Dann sollte die Katze sofort vom Tierarzt untersucht werden. Auch wenn sie mehrere Male hintereinander das Futter erbricht, denn dahinter könnte sich eine ernsthafte Krankheit verbergen.

Falls die Katze noch andere Symptome zeigt, womöglich abmagert, Appetitmangel, starken Maulgeruch hat, viel Harn absetzt oder auch ständig am Wassernapf anzutreffen ist, leidet sie möglicherweise an einer schweren Allgemeinerkrankung - an Diabetes, einer Überfunktion der Schilddrüse oder einer Nierenerkrankung. Mit Blutuntersuchungen (Nierenwerte, Glokose, Schilddrüsenwerte), Röntgen- und/oder Ultraschalluntersuchungen sowie unter Umständen einer Magen-Darm-Spiegelung kann der Tierarzt die Ursache abklären. Die Behandlung besteht in der Gabe einer leicht verdaulichen Diät und bestimmter Medikamente, die der Entzündung im Magen-Darm-Bereich entgegenwirken können.

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