Schattenkatzen - Angstkatzen, Teil 2


Toby und Paul waren Angstkatzen. Beide mit unschöner Vorgeschichte - Paul kam von einem Bauernhof und kannte Menschen nur in negativen Zusammenhängen. Toby wurde erst mit zehn Wochen  ganz alleine im Wald gefunden. Beide hatten denkbar schlechte Voraussetzungen für ein Leben bei und mit Menschen.

Die beiden hatten sich in der Pflegestelle kennengelernt und hingen aneinander. Kein Wunder: Paul hatte Angst vor Schuhen, Kameras, Geräuschen und Toby hatte Angst vor Menschen. Während Paul bei Angst in sich hineinkroch, griff Toby an. Gemeinsam waren sie zwar nicht stark, aber stärker.
Nach einem Jahr intensiver Kontaktaufnahme, vieler Frustrationen, Aggressionen, Bissen und Momenten tiefer Verzweiflung ließ Paul sich zum ersten Mal anfassen. Er wurde ein wenn auch ängstlicher Schmuser und 15 Jahre alt.

Toby ließ sich nie anfassen, bis er 16 Jahre alt war. Ein Jahr nach dem Tod seiner großen Liebe Paul ließ er zum ersten Mal Berührungen zu. Er wurde 19 Jahre alt.

Das Leben mit diesen beiden war alle andere als einfach. Sie mochten keine anderen Katzen, sie waren Menschen gegenüber skeptisch. Aber sie waren hier viele Jahre lang glücklich, konnten kommen und gehen, hatten immer genug Futter, Wärme und Zuwendung.

Und sie haben beide ein großes Loch hinterlassen. Sie waren beide ausgeprägte Katerpersönlichkeiten und ohne ihre Vorgeschichte hätte ihr Leben sehr viel angstfreier verlaufen können.

Nicht alle Schattenkatzen sind so schwierig wie Toby. Aber sie schließen sich oft, wie auch diese beiden, anderen Katzen an - denn sie brauchen einen Sozialpartner. Für solche Angstkatzen kann es gut sein, wenn schon eine andere freundlich-menschenbezogene Samtpfote im Haushalt lebt, an der sie sich orientieren können. Auch zwei Angstkatzen können auftauen - nur braucht es dazu noch mehr Geduld ihres Menschen.

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