Die Katze greift den Menschen an, Teil 2

Wird aus einer bis dahin sanften Mieze plötzliche eine angriffslustige Furie, ohne dass sich die Lebensumstände verändert haben, dann spricht manches für körperliche Probleme. Das kann eine schmerzhafte Erkrankung sein, ein Unfall, eine Viruserkrankung, eine Überfunktion der Schilddrüse oder eine andere organische Veränderung, etwa der Leber. Ältere Katzen reagieren oft sehr sensibel auf Berührungen an bestimmten Körperstellen – weil ihnen möglicherweise Arthrose zu schaffen macht. Auch neurologische Veränderungen können bei Katzen auftreten und zu Aggression führen.

Oft aber haben aggressive Katzen schon eine Vorgeschichte, in der Angriffslust eine Rolle spielt. Dann werden sie von Besitzer zu Besitzer weitergereicht und das Problem verschlimmert sich. Meist haben diese Tiere keine angemessene Sozialisierung mit Menschen erfahren oder sie haben in der Jungtierentwicklung nicht gelernt, mit Aggression umzugehen, weil sie etwa zu früh von Mutter und Geschwistern getrennt und von Menschenhand aufgezogen wurden. Solchen Tieren fehlt häufig die Selbstkontrolle.


Kommt es zu Situationen, in denen die Katze aufgeregt ist, etwa, wenn es um die Fütterung geht und der Hunger groß ist, dann kann es sein, dass der Mensch dabei attackiert wird. So etwas lässt sich zu Beispiel dadurch managen, dass nicht nur zweimal täglich Fressen angeboten wird, was für eine Katze auch nicht artgerecht ist, sondern Futter immer zur Verfügung steht, dies aber selbst erarbeitet werden muss. Ohnehin kommt dem Thema Beschäftigung eine große Rolle zu. Tiere, die in reiner Wohnungshaltung leben müssen, sind oft unausgelastet, unterfordert und frustriert. Die Möglichkeit, zu kommen und zugehen, wie es dem Tier gefällt, bedeutet nicht nur ein Stück Freiheit, sondern gibt auch die Möglichkeit, angeborenes, arteigenes Verhalten und Antriebe draußen auszuleben. Wenn durch die Lage der Wohnung ein Freigang für Katzen nicht möglich ist, müssen sich die Halter bewusst sein, dass es viele Katzen gibt, die ein Leben in der Wohnung nicht ertragen und Verhaltensstörungen entwickeln.

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