Aufruf zum Katzenmord wegen Vogelgrippe?

Bislang galt die Devise: Nur keine Panikmache. So lange nicht das erste Säugetier von der Vogelgrippe infiziert war, beruhigten die Politiker besorgte Haustierhalter. Nachdem jetzt der erste "wohlgenährte Kater" tot gefunden wurde, bei dem der Verdacht auf Infektion mit Vogelgrippe besteht, sieht die Welt auf einmal anders aus. Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident Ringstorff sprach von einer neuen Lage. Weitergehende Schutzmaßnahmen für die Bevölkerung seien offenbar erforderlich, sagte er. Beispielsweise könnte es nötig werden, gezielt streunende Katzen zu töten.

Wenn sich Ringstorff da nur nicht böse verrechnet und geplappert hat, ohne nachzudenken.

Zum einen ist längst wissenschaftlich einwandfrei nachgewiesen, dass sich streunende Katzen nur zu einem minimalen Prozentsatz von Vögeln ernähren, zu weit über 70 Prozent aber von Nagern. Sollte eine Katze tatsächlich einen Vogel töten, dann sind das Singvögel, keine Enten, Schwäne oder Gänse, die wohl auch kaum dem Beuteschema entsprechen. Wie sich der Kater also infiziert hat, bleibt mysteriös. Daraus schon Gedanken über das Töten streunender Katzen abzuleiten, ist ebenso dumm wie verantwortungs- und ahnungslos.Oder wie stellt sich der Herr Politiker das massenhafte Morden von Streunerkatzen vor? Und was ist, wenn nun gerade die eine infizierte streunende Katze entwischt? Und womöglich einen Hund ansteckt? Sind die Hunde dann die nächsten auf der Abschussliste? Sollen demnächst bewaffnete Regierungstrupps auf die Pirsch gehen, die Waffe im Anschlag? Oder wer soll sich dafür hergeben?

So schnell wird also aus Unwissenheit Panikmache. Wenn sich der Herr Ministerpräsident da nur nicht mal vorschnell ins eigene Knie geschossen hat. Tierschützer sind Wähler!


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